Mit einem besonderen Gottesdienst feierte der Posaunenchor Trebgast sein 65-jähriges Bestehen. Mit dabei waren auch zwei Gründungsmitglieder: Adolf Lauterbach und Hellmuth Müller.
Dass ein Posaunenchor sein 65-jähriges Bestehen feiern kann, ist zwar beachtlich, aber doch nicht so ungewöhnlich. Außergewöhnlich wird es aber dann, wenn dieses stolze Jubiläum zwei Gründungsmitglieder feiern können, die heute noch als aktive Bläser mitwirken und im Mittelpunkt eines besonderen Gottesdienstes stehen. Den eröffnete der Jubelchor mit Paul Gerhardts Lied "Wie soll ich Dich empfangen".
"65 Jahre - eigentlich ein Alter, in dem man in den Ruhestand geht", begann Pfarrer Peter Ahrens nach der Begrüßung seine Laudatio. "Aber davon kann bei euch keine Rede sein, dafür seid ihr viel zu lebendig. Ihr habt euch über die Jahre gut gehalten", wandte er sich an die Bläser. "65 Jahre sind ein guter Grund zum Danken und zum Feiern. Besonders dann, wenn es gilt, zwei Männer der ersten Stunde zu ehren, die von 1954 bis heute dem Posaunenchor die Treue gehalten haben. Das ist dann in der Tat schon etwas Besonderes."
Adolf Lauterbach (82 Jahre) und Hellmuth Müller (er wird in diesem Monat 79) waren zwei von denen, die mit den ersten gebrauchten Instrumenten, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden, noch nicht viel anfangen konnten. Trotzdem begannen sie ab 1954 jeden Dienstag im alten Gemeindesaal, der heutigen Bücherei, mit den Proben, um hinterher gleich um die Ecke bei der Haberstumpf-Kuni noch einzukehren.
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatten die Musiker am Heiligen Abend 1954. Hoch droben im Glockenturm spielten sie "O du fröhliche."
Adolf Lauterbach bläst von Anfang an die Bass-Tuba. Hellmuth Müller begann mit der Trompete, wechselte dann zur Zugposaune und spielt heute das Tenorhorn. Pfarrer Peter Ahrens überreichte unter großem Beifall der Gemeinde eine Urkunde und einen Geschenkkorb. "Man kann sich den Posaunenchor ohne Sie so gar nicht vorstellen. Sie beide sind ein Glück für unsere Gemeinde, und das wollen wir heute auch entsprechend würdigen."
Auch Christine Diersch würdigte im Namen des Kirchenvorstands das große Engagement der Jubilare mit einem Geschenk.
"Lobsingt und danket allesamt. Gott loben, das ist unser Amt." Mit diesem Motto aller deutschen Posaunenchöre begann Leiterin Karin Schulz ihren Dank an ihre beiden dienst-ältesten Chormitglieder. "Jeder von Euch hat sich mindestens 12 000 Stunden nur für den Posaunenchor engagiert." Darüber hinaus seien die beiden in einer Vielzahl von anderen Ehrenämtern aktiv gewesen - Hellmuth Müller 48 Jahre als Obmann des Chores und 30 Jahre im Kirchenvorstand, Adolf Lauterbach im Gemeinderat. "Ihr seid Vorbilder für uns und ein fester Bestandteil unserer Chorgemeinschaft. Und ihr seid immer noch bereit, neue Stücke mit uns einzuüben. Wir hoffen, dass es weiterhin so bleibt", fügte Karin Schulz hinzu und erinnerte noch an eine Konstante, die das Ensemble geprägt habe: "Werner Gräbner hat den Chor über fünf Jahrzehnte hinweg zusammengehalten."