Seit zehn Jahren kümmert sich der Verein Aascher Kerwasburschen um die Traditionspflege im Ort. Am kommenden Wochenende wird in Aisch wieder kräftig gefeiert.
                           
          
           
   
          Die Kerwa gibt es ja quasi schon immer. Eigentlich ist das jährlich begangene Fest eine Erinnerung an den Tag der Kircheneinweihung. 
Die Kirchweih, wie sie uns heute vielerorts begegnet, hat ihren (religiösen) Ursprung im Mittelalter. Damals wurde anlässlich der Weihe eines Gotteshauses oder eines Kirchengebäudes ein Fest gefeiert, das jährlich wiederkehrte. Der Jahrestag wurde damals nicht zwangsläufig am eigentlichen Tag der Weihe gefeiert. 
  
  Bräuche im Mittelpunkt
 
Allerdings nahm im Lauf der Zeit der jahrmarktmäßige Charakter des Festes immer mehr zu. Außer Essen, Trinken und Tanzen in den Wirtshäusern - oder im Sommer im Freien - stehen bis heute bestimmte Bräuche im Mittelpunkt. So wird mancherorts - wie in 
Aisch - der "Kerwasbaum" aufgestellt. Oft "gräbt" man auch die Kerwa aus oder ein verstecktes Bierfass. 
Unter dem Kerwasbaum wird der "Betzn" (Schaf) rausgetanzt oder der "Göga g'schlag'n" - ein symbolisches Hahnenschlagen auf einen Maßkrug mit verbundenen Augen. 
Mancherorts fällt die Feier auf den Namenstag des kirchlichen Schutzpatrons, in Aisch ist dies der heilige Laurentius (10. August). Am Wochenende vorher feiern die Aischer ihre Kerwa.
Matthias Mönius erinnert sich, dass der Stammtisch des FCN in den 80er Jahren einen Baum aufgestellt hat. Auch der Stammtisch der Junggesellen habe sich einige Jahre um diesen Brauch gekümmert. Aber irgendwie hätten beide Gruppen dann keine Lust mehr gehabt. Die Alten hätten sich zurückgezogen. Schwierigkeiten gab es laut Mönius hinsichtlich der Haftung. Stets habe einer der Baumaufsteller die Versicherung privat übernommen, neben ihm seien dies Oliver Geyer oder der Björn Römmelt gewesen. Auch die Versicherung für das Seifenkistenrennen habe er auf seinen Namen laufen lassen. "Die rechtlichen Anforderungen wurden immer höher."
Die einzige Lösung des Problems sei dann die Gründung eines Vereins gewesen. "So haben wir uns am 14. Juni 2008 im Aischer Sportheim getroffen und einen Verein gegründet. Unser erster Vorsitzender wurde Tobias Zöbelein, ich und Thomas Staudigel waren seine Stellvertreter, als Kassier fungierte Karl-Heinz Kratz."
Außer um die Durchführung der Kerwa kümmere sich der Verein in Aisch um alle möglichen Dinge, so Mönius. "Wir haben schon im Kindergarten mit den Kids zusammen einen Baum aufgestellt, auch beim Fest der Aischer Vereine sind wir dabei. Unsere eigenen Aktivitäten sind unsere tolle Fahrt ins Blaue und die Weihnachtsfeier mit Nachtwanderung." 
  
  Keine Zwischenfälle
 
Der Verein habe schon der Aischer Kirche neue Gesangbücher gestiftet. "Zum Glück hatten wir noch nie unangenehme Zwischenfälle und ich klopfe auf Holz: Hoffentlich bleibt es so! "
Leider, so Mönius weiter, sei 2015 das Gründungsmitglied Florian Festus Galster viel zu früh verstorben. "Wir starteten einen Spendenaufruf und übergaben das gesammelte Geld 2016 vor dem Baumaufstellen seinem kleinen Sohn Jakob. Wir werden Festus nie vergessen!"
Die Aascher Kerwa habe ein ganz besonderes Flair. "Sie ist irgendwie anders als die anderen, aber einfach besser", so Matthias Mönius ganz stolz.