Michael Wehner Bamberg — Seit Menschengedenken hat man solche Bilder nicht gesehen: Tausende todkranker Bäume in den Wäldern der Region, im Michelsberger Wald, an den Hängen des Maintals, am Jurarand....
Michael Wehner Bamberg — Seit Menschengedenken hat man solche Bilder nicht gesehen: Tausende todkranker Bäume in den Wäldern der Region, im Michelsberger Wald, an den Hängen des Maintals, am Jurarand. Kiefern mit braunen Nadeln, tote Fichten, zuletzt auch vertrocknete Buchen im Hainpark.
Grund für das Waldsterben 2.0, wie der Baumtod von Umweltschützern in Anspielung an die Waldschäden in den 80er Jahren bezeichnet wurde, war der zweite Dürresommer in Folge. Nach einem trockenen Juni und Juli 2019 und einer Hitzewelle, die im Bamberger Kessel bedrohlich nahe an die 40-Grad-Grenze herankam, vermehrten sich die Schäden in den Wäldern mit kaum zuvor erlebter Geschwindigkeit. Dass hier der Klimawandel zuschlug, wird kaum noch ernsthaft bezweifelt.
Die Förster kamen nicht mehr nach, die sterbenden Fichten aus dem Wald zu holen. Berge von Kiefernholz stapelten sich an den Waldstraßen, die Preise verfielen. In Expertenkreisen herrschte Ratlosigkeit, wie der Waldbau solchen Naturgewalten begegnen soll: Mehr Exoten in die Wälder pflanzen wie etwa die Douglasie aus Nordamerika oder wieder zurück zur Natur, wie Umweltschützer forderten? Noch ist der Wasserhaushalt in Frankens Böden nicht ausgeglichen trotz herbstlicher Regenfälle und noch ist auch diese Debatte nicht ausgestanden.
Auch Bambergs Grün steht 2019 unter Stress. Nicht nur entlang der Straßen, auch in den Parks leiden die Bäume. So tötete der Trockensommer mindestens 90 Bäume im Hain, darunter viele Laubbäume. "Der Hain wird sich dramatisch verändern", sagt Gartenamtsleiter Robert Neuberth.