Das Duo "Purpur" gastierte in Eschenau. Zum Ort haben die Künstlerinnen eine besondere Beziehung.
Schon von weitem sieht man die protestantische Dreifaltigkeitskirche auf einem geschichtsträchtigen Hügel außerhalb von Eschenau am Fuße der Ausläufer des Steigerwaldes. Das Gotteshaus ist in die Jahre gekommen und soll umfassend saniert werden. Aus diesem Anlass fand am Wochenende ein Benefizkonzert mit dem Duo "Purpur" statt, dessen Reinerlös in die Finanzierung der Kirchensanierung fließen soll.
Verzögerung
Eigentlich wollte die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde schon in diesem Jahr mit der Renovierung beginnen, aber die Abstimmung der Förderung dauerte etwas länger als geplant. Nun geht die Kirchengemeinde davon aus, dass der Baubeginn 2020 aus. Die Kostenschätzung liegt bei rund 200 000 Euro. Etwa 150 000 Euro gehen in die Außenrenovierung und 50 000 Euro in die Innenrenovierung.
Der Kirchenvorstand der mit 250 Christen kleinen Kirchengemeinde möchte mit verschiedenen Aktionen sein Scherflein zur Finanzierung des Projekts beitragen. Das Benefizkonzert mit "Purpur" stellte dazu einen kleinen Baustein dar.
Verbindung zu Eschenau
Hinter "Purpur" stecken die Zwillingsschwestern Christine und Judith Rauscher, die beide in Bamberg leben, aber zu Eschenau eine besondere Verbindung haben. Sie sind nämlich die Enkelinnen des bekannten Eschenauer Mundartdichters Willi Schwappacher, der vor zwei Jahren gestorben ist. Seit 2007 machen sie Musik und haben schon fünf Alben veröffentlicht, darunter 2019 die Neuauflage von "Zwiegesang" und das "MaidenWerk".
Die beiden Musikerinnen gaben ihrer Freude Ausdruck, dass sie ein Konzert in einem Ort geben durften, in dem sie in ihren Kinderjahren die Sommerferien und freie Zeit verbracht haben.
Helmut Schwappach betonte, dass das wunderschöne Kirchlein auf dem Kirchberg nach seiner Renovierung vor einigen Jahrzehnten nun wieder in die Jahre gekommen sei und einer Renovierung unterzogen werden müsse. Die Kirche auf dem Kapellenberg ersetzte die spätgotische Georgskapelle aus der Zeit um 1600, deren Chor im heutigen Chorturm noch vorhanden ist. Diese Kapelle war damals baufällig geworden, und so folgte im Jahr 1720 der Neubau der heutigen Kirche. Im Inneren überzeugen die Schlichtheit und die feine Farbgestaltung der beiden Galerien mit der Orgel. Die Kirche wird umgeben vom Dorffriedhof. Daneben erinnern ein Brunnenhaus sowie das alte Eschenauer Schul- und Lehrerhaus an frühere Zeiten.