Fastenpredigten in der österlichen Bußzeit sollen den Glauben der Zuhörer intensivieren, damit sich ihr Leben stärker am Evangelium orientiert. In der Basil...
Fastenpredigten in der österlichen Bußzeit sollen den Glauben der Zuhörer intensivieren, damit sich ihr Leben stärker am Evangelium orientiert. In der Basilika Vierzehnheiligen steht heuer das vom Papst ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit im Mittelpunkt. Der Guardian der Basilika, Pater Heribert Arens, wählte am Sonntag das Thema Ehrenamt.
23 Millionen Menschen seien in Deutschland ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden, Initiativen oder Kirchen tätig. "Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden ohne sie kaum existieren", stellte der Franziskaner fest. Eine Wurzel dieses Engagements im christlichen Abendland sei das Liebesgebot der Bibel. Gott habe bei der Schöpfung kein Lohnsystem entwickelt, sondern das Ehrenamt.
Am Gleichnis vom barmherzigen Samariter machte der Pater deutlich, dass man das Elend mit dem Herzen sehen müsse. Man müsse sich davon berühren lassen und dann zur Tat schreiten.
Die meisten sähen zwar das Elend, schauten aber weg. Nicht so der Samariter. "Er übernahm eine Verbindlichkeit ohne Lohn und nicht wegen der Ehre. Wer es wegen der Ehre tut, soll es lieber bleiben lassen", war Pater Heribert überzeugt.
Der Samariter habe den Hilfsbedürftigen geehrt. Jeder freiwillige Helfer ehre all diejenigen, für die er sich einsetze: Schwache, Arme, Kranke oder Flüchtlinge. Neben den Hilfsdiensten und Organisationen hob der Pater die Feuerwehren hervor. "Die wichtigste Stütze der aktiven Gefahrenabwehr habe ausschließlich ehrenamtliche Mitglieder", sagte er.
In den Augen vieler Menschen werde das Ehrenamt als Dummheit angesehen, bedauerte Arens. Ein moralisch tugendhafter Mensch werde heute oft von seiner ökonomischen Tätigkeit her bestimmt, bedauerte er. "Das Meer der Gleichgültigkeit können wir nicht in ein Meer der Barmherzigkeit verwandeln, aber wir können Inseln schaffen", schloss der Franziskaner seine Fastenpredigt.
aw