Die Gemeinde Ebersdorf bei Coburg kann im Haushaltsjahr 2019 trotz rückläufiger Gewerbesteuereinnahmen kräftig investieren.
"Mit den Folgen des Gewerbesteuerrückganges haben wir auch in diesem Jahr umzugehen", sagte Kämmerer Tom Schultheiß bei der Haushaltsberatung im Gemeinderat. Die Gewerbesteuereinnahmen betragen nur noch drei Millionen Euro, gleich viel wie die Beteiligung an der Einkommensteuer. Auf der Ausgabenseite im Verwaltungshaushalt dominieren die Kreisumlage mit 2,6 Millionen und die Personalkosten von drei Millionen Euro.
Trotzdem kann investiert werden. Ermöglicht wird dies durch die Zuführung von 572 000 Euro zum Vermögenshaushalt und, wie der Kämmerer sagte, "einen ordentlichen Griff in die Rücklage", der 1,8 Millionen Euro entnommen werden. Es ist eine breite Palette an Investitionen vorgesehen, zum Beispiel 900 000 Euro im Abwasserbereich für die Erschließung des Baugebietes "Am Weinberg", die Sanierung der "Zeickhorner Straße" und "Birkleite/Bahnhofstraße". Für Straßenbau und Beleuchtung sind bei diesen Maßnahmen nochmals 900 000 Euro vorgesehen. Die Gestaltung des Bahnhofsgeländes mit Umfeld verschlingt 750 000 Euro und für neue Fenster am Rathaus werden 180 000 Euro eingeplant.
Bei Tilgungen von 430 000 Euro beträgt der Schuldenstand der Gemeinde 6,7 Millionen.
178 000 Euro für Soziales
Trotz knapper Kasse sind Fördermittel für Vereine und Institutionen in Höhe von rund 42 000 Euro eingeplant. Im Sozialbereich greift die Gemeinde richtig tief in die Tasche: So werden 178 000 Euro für Schul- und Jugendsozialarbeit, für Mittagsbetreuung, für die Ganztagsschule, den Bürgertreff, für Migrationsberatung und für offene Jugendarbeit in den Haushalt eingestellt. Die evangelische Kirchengemeinde erhält einen Zuschuss von 600 Euro für eine Beschallungsanlage.
Einstimmig genehmigt wurde der Haushalt mit einem Volumen von 17 Millionen Euro, ebenso der Wirtschaftsplan der Gemeindewerke.
SPD-Gemeinderat Reiner Brückner begrüßte namens seiner Fraktion, "dass ein großer Betrag in den sozialen Bereich fließt".
Kein verkehrsberuhigter Bereich
CSU-Gemeinderat Rainer Mattern sah die parteiübergreifende gemeinsame Aufstellung des Haushaltes als positiv an.