Eberns neues Stadtarchiv

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Bürgermeister Jürgen Hennemann (links) bei der Eröffnung des neuen Stadtarchivs. Rechts neben ihm Karin Platzer, welche sich um das Archiv kümmern wird, und daneben Marianne Keh, welche einen Großteil der umfangreichen Arbeiten im Vorfeld erledigt hatte. Fotos: Helmut Will
Bürgermeister Jürgen Hennemann (links) bei der Eröffnung des neuen Stadtarchivs. Rechts neben ihm Karin Platzer, welche sich um das Archiv kümmern wird, und daneben Marianne Keh, welche einen Großteil der umfangreichen Arbeiten im Vorfeld erledigt hatte.  Fotos: Helmut Will
 
Eintrag in einem Band von Johann Georg Greb, dessen Werke zu den ältesten im Archiv zählen.
Eintrag in einem Band von Johann Georg Greb, dessen Werke zu den ältesten im Archiv zählen.
 

Die umfangreiche Dokumentensammlung v der Stadt Ebern ist vom alten Rathaus ins Ämtergebäude umgezogen. Die Öffentlichkeit kann die Einrichtung nutzen.

Ebern —  Was im Jahr 2015 mit Vorüberlegungen begann, ist nun Realität geworden. Das Eberner Stadtarchiv ist ins Dachgeschoss des Ämtergebäudes in der Rittergasse umgezogen. Zur Eröffnung am neuen Standort am Dienstag hieß Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) besonders die Trägerin der Bürgermedaille und langjährige Archivarin des Stadtarchivs, Marianne Keh, willkommen.

"Sie sehen noch immer die gleiche Sortierung, wie sie Frau Keh angelegt hat", sagte Hennemann. Die jetzige Archivarin, Karin Platzer, habe die Ordnung übernommen. "Wir sind jetzt dabei, dass wir die Inhaltsverzeichnisse in digitaler Form erstellen." Anstoß für den Umzug des Archivs war die Behördenverlagerung der Landesbaudirektion nach Ebern, für die man Räumlichkeiten benötigte. Die Mitarbeiter der Direktion wurden im historischen Rathaus untergebracht.

In Absprache mit dem Denkmalamt entstand der Plan, das Archiv in das Dachgeschoss des Ämtergebäudes umzusiedeln. "Forderung war vom Denkmalamt, dass der historische Dachstuhl unberührt bleibt", so der Bürgermeister. Das Ämtergebäude war früher ein fürstbischöflicher Schüttbau, in dem Getreide gelagert wurde.

210 Quadratmeter Fläche

Hennemann schilderte die Planung und die einzelnen Baufortschritte, an denen auch der Bauhof beteiligt war. Umfangreiche Arbeiten, ein Brandschutzkonzept und Statikberechnungen waren nötig, da die Unterlagen des 210 Quadratmeter großen Archivs sehr schwergewichtig sind. Karin Platzer taxiert das Gewicht der Kartons und der Druckschriften auf insgesamt etwa 15 Tonnen. Im Archiv sind nach den Worten des Bürgermeisters 501 Meter Regale und 100 Meter Schränke vorhanden. Seinen Worten zufolge herrschen im neuen Archivraum bei guten Lagerbedingungen eine gleichbleibende Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

"Man glaubt es kaum, aber die Gesamtkosten für das Archiv belaufen sich auf 125 000 Euro", so Hennemann. Im Archiv sind zwei Leseplätze vorhanden und ein Lese- und Arbeitsraum, der von Karin Platzer genutzt wird. "Nach Abstimmung kann dieser Raum auch von Besuchern und Nutzern unseres Archivs in Anspruch genommen werden", sagte der Bürgermeister.

Für jedermann nutzbar

In diesem Zusammenhang forderte er auch die Schulen auf, das Archiv zu nutzen, aber auch jeder Interessierte könne nach Voranmeldung darin arbeiten. Beabsichtigt ist auch noch, Vitrinen aufzustellen, in denen man entsprechende Exponate, wie zum Beispiel Gastgeschenke oder andere Besonderheiten, aufbewahren könnte.

Auch das "Grebsche-Archiv" ist hier untergebracht. Es birgt einige der die ältesten Unterlagen in Stadtbesitz.

Einige Originalbände waren bei der Eröffnung zur Ansicht ausgelegt. "Diese werden sonst im Tresor aufbewahrt", sagte Hennemann. Lob galt seinem Mitarbeiter im Bauamt, Stefan Hofmann, der die Planungen aufgrund der Vorlage eines Architekten erstellte und die Koordination der Arbeiten übernahm. Ebenso erwähnte er das Engagement von Marianne Keh, die die Vorarbeiten leistete, und Karin Platzer, die sich bei der Ausgestaltung und Bestückung des Archivs einbrachte.