Bei der Kommunalwahl am 15. März treten Liselotte "Lilo" Stubenrauch (CSU) und Uwe Derra (Freie Wähler) gegen den Amtsinhaber Karl-Heinz-Kandler (SPD) an, um Bürgermeister bzw. Bürgermeisterin zu werden. Alle drei wollen auch in den neuen Kreistag einziehen.
Eckehard Kiesewetter Kirchlauter — Jetzt, im Pensionsalter, kann es dem Bürgermeister Karl-Heinz Kandler egal sein. Wenn er wieder gewählt werden sollte, würde sich für ihn als Rentner kaum etwas verändern. Aber auch seine jüngeren Gegenkandidaten, Lilo Stubenrauch (CSU) und Uwe Derra (Freie Wähler) würden, im Falle eines Wahlsiegs, nurmehr als ehrenamtliche Bürgermeister fungieren. Das Hauptamt schafft die Gemeinde nach der Kommunalwahl nämlich nach vier Amtsperioden wieder ab. Die Kommune spart sich damit für die Zukunft einiges an Pensionslasten, was der Gemeinderat im Oktober nach kontroverser Diskussion und mit knapper Mehrheit so beschlossen hatte. Ob damit, wie beispielsweise von Ratsmitglied Uwe Derra befürchtet, die Unterstützung für die Bürger nicht mehr im bisherigen Maß möglich sein wird, muss sich erweisen.
Mit der Sanierung des Gemeindezentrums (Oskar-Kandler-Zentrum) und dem Umbau des Kindergartens "Kunterbunt" in Kirchlauter sowie der Renovierung des Gasthauses "Am Berg" in Neubrunn hat sich dei Gemeinde große Projekte vorgenommen. Dazu kommen der weitere Ausbau von Glasfaserleitungen für schnelles Internet, der Bau von Kanal- und Versorgungsleitungen Richtung Pettstadt und Vorarbeiten für die Kanalsanierung in Neubrunn. Stolz ist man in Kirchlauter, dass die Heilig-Länder-Kommune trotz erheblicher Investitionen (Erschließung des Baugebiets "Leite", Modernisierung von Bauhof und Feuerwehrhaus, Erwerb neuer Feuerwehrfahrzeuge und Maßnahmen an Friedhöfen und Spielplätzen) nahezu schuldenfrei dasteht. So stehen Geld und Möglichkeiten für kreative Gemeindepolitik zur Verfügung.
Strittig wird wohl auch in der neuen Amtsperiode die Zukunft des Schulhauses in Neubrunn bleiben. Und wie viele anderer Gemeinden im Landkreis Haßberge wird auch Kirchlauter weiter an seiner Attraktivität für junge Familien feilen müssen. Kindergarten, Schule, Geschäfte, Arzt und Gastronomie finden sich vor Ort, dazu etliche Betriebe, die Arbeitsplätze bieten, Sehenswertes wie das Wasserschloss der Stauffenbergs oder touristische Angebote wie der Lehrbienenstand, der Streuobstpfad oder ein Schmiedemuseum. Zudem ist die Anbindung an Ebelsbach (Verwaltungsgemeinschaft und Einkaufsmöglichkeiten ein Plus für die Gemeinde, die sowohl in der "Lebensregion+" als auch in der Baunach-Allianz vertreten ist. Einkaufsbusse fahren regelmäßig nach Ebern und Ebelsbach.