Direktvermarkter lernen das Geheimnis des guten Geschmackes kennen

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Biersommelier Hans Wächtler bei der Verkostung Foto: Sonja Adam
Biersommelier Hans Wächtler bei der Verkostung Foto: Sonja Adam

Beim Direktvermarktertag stand der Genuss im Mittelpunkt. Versonnen probierten die Teilnehmer aus ganz Oberfranken weißen und roten Pressack, geräuchertes F...

Beim Direktvermarktertag stand der Genuss im Mittelpunkt. Versonnen probierten die Teilnehmer aus ganz Oberfranken weißen und roten Pressack, geräuchertes Fleisch und Käse. Dazu gab es verschiedene Biersorten.
Tomate liebt Weißbier. Und perfekt dazu passen helles Brot oder leichter Frischkäse. Deftiger Rauchkäse dagegen verträgt sich viel besser mit dem bernsteinfarbenen Rauchbier. Denn durch das Raucharoma im Bier kommt die Besonderheit der Käsespezialität erst richtig zur Geltung, erklärte Biersommelier Hans Wächtler aus Bamberg.
"Aber welches Brot passt besser zum weißen Pressack?", forderte der Biersommelier die Direktvermarkter, die sich im Landgasthof Geuther getroffen haben, heraus. Ein Roggen-Weizen-Mischbrot oder das Vollkorn-Dinkelbrot? Die Direktvermarkter machten die Probe. Und am Ende herrschte erstaunliche Einigkeit: Die meisten fanden, dass weißer Presseck besser zu Roggen-Weizen-Mischbrot passt.
Organisiert hatte das Treffen das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kulmbach. "Wir wollten bei diesem Direktvermarktertreffen nicht nur den Austausch und die Information in den Mittelpunkt stellen, sondern wir wollten, dass alle eine ganz persönliche Erfahrung machen können", erklärte Ursula Willenberg vom AELF: "Sie haben alle Ihre Stammkunden, auf die sie sich verlassen können, auf die ihre selbst erzeugten Produkte ausgerichtet sind. Aber das Kundenverhalten ändert sich stetig." Daher werde es immer wichtiger, dass auch Stammkunden die "Besonderheiten" regional erzeugter Produkte vermittelt werden. "Sagen Sie, was das Besondere an Ihren Produkten ist. Das ist das Alleinstellungsmerkmal", war auch die Botschaft des Biersommeliers Wächtler.


Win-win-Situation

Ziel der Verkostung war es, den Direktvermarktern die Kombination von Produkten schmackhaft zu machen, sie aber auch auf No-Gos hinzuweisen. "Wir stellen zwar direkt keine Lebensmittel her, doch wir beherbergen Feriengäste. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, ganz bewusst zu genießen und ich habe durch die Verkostung erlebt, welche Getränke man zu den heimischen Spezialitäten genießen kann. Bier ist eben nicht gleich Bier", lautet Alwin Ge yers durchweg positive Bilanz des Direktvermarktertreffens.
"Es war wirklich erstaunlich, wie wichtig die richtige Zuordnung von Getränken und Lebensmitteln ist. Wenn alles zusammenpasst, kommt es zu einer Geschmacksexplosion: wenn man die Dinge falsch kombiniert, schmeckt alles fad", staunte Adelgunde Gagel. Sie vermarktet Marmeladen. Das Spiel mit Bier ist ihr auch nicht fremd. "Ich habe Bierfrüchtchen", lachte sie und freute sich, dass sie damit im Trend liegt. Kreisbäuerin Beate Opel findet die Vernetzung der Anbieter wichtig. Denn durch den Austausch gewinne jeder einzelne.