Beim gemeinsamen Sommerfest von DGB-Kreisverband Kronach und der Katholischen Betriebsseelsorge im Innenhof des Oblatenklosters ging es um Demografie und de...
Beim gemeinsamen Sommerfest von DGB-Kreisverband
Kronach und der Katholischen Betriebsseelsorge im Innenhof des Oblatenklosters ging es um Demografie und den "Zukunftsatlas" des Prognos-Instituts, wofür Rainer Kober, Vorsitzender von Kronach Creativ als Referent gewonnen werden konnte. Die Moderation oblag Betriebsseelsorger Eckhard J. Schneider, der nach den notwendigen Rahmenbedingungen für "gutes Leben und Arbeiten" fragte.
Der DGB-Kreisvorsitzende Wolfgang Schmitt konnte zu dieser Veranstaltung den Regionsgeschäftsführer im DGB Oberfranken-West Mathias Eckardt willkommen heißen, außerdem die Betriebs- und Personalräte zahlreicher Firmen in der Region.
Alle seien aufgefordert, mitzuhelfen, wenn es darum gehe, Schwachpunkten wie dem Rückgang der Bevölkerung und Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken, so Rainer Kober. "Unsere Betriebe sind innovativ und zukunftsorientiert.
Wir haben eine attraktive Region mit Natur und engagierten Menschen", so Kober. Leider fehle es aber an hochwertigem Wohnraum. Zum Bürgerengagement nannte Kober vorbildlich die Arnika-Stadt Teuschnitz und Neufang.
Mathias Eckardt wies auf den Verlust von Hunderten von Arbeitsplätzen durch die Abwanderung des Zigarettenherstellers BAT in Bayreuth hin. Obwohl man in Deutschland Gewinne einfahre und der Absatz stabil ist, verlässt die Firma ihren oberfränkischen Standort in Bayreuth in Richtung Osteuropa. Als Ursachen nannte er Subventionen der EU, zu billige Transportkosten und natürlich billigere Arbeitskräfte als in Deutschland. Ein wichtiger Beitrag, um junge Menschen und damit zukünftige Fachkräfte in der Region zu halten, seien die Wertschätzung der Mitarbeiter, eine Ausbildung mit fester Übernahme in den Betrieb und eine ordentliche Bezahlung. Ohne diese Punkte packten die jungen Leute ihre Koffer in Richtung Südbayern.
Hier könne die Wirtschaft entgegenwirken, zeigte sich Eckardt überzeugt.
Und Eckardt weiter: Neben dem Breitbandausbau als Voraussetzung für eine Entwicklung in diese Richtung sei aber auch eine Qualifizierung der Mitarbeiter eine wichtige Voraussetzung für eine gute Zukunft auch für den Landkreis Kronach.
Oberbayern sei nach dem Krieg auch überwiegend ein Agrarland gewesen, während es in Oberfranken schon viel Industrie und eine hohe Frauenerwerbsquote gegeben habe. "Deshalb haben wir jetzt mit der Digitalisierung wieder eine Chance, ganz vorne mitzuspielen. Wir müssen nur alle gemeinsam anpacken", zeigte sich Eckardt optimistisch, was die Zukunftschancen der Region anbelangt.
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