Lauenstein — Ein Vogelstimmenkurs fasziniert und begeistert Vogelliebhaber. Ein fröhliches Vogelstimmenkonzert früh morgens ist wohl für jeden eine Wohltat. Aber die wenigsten mach...
Lauenstein — Ein Vogelstimmenkurs fasziniert und begeistert Vogelliebhaber. Ein fröhliches Vogelstimmenkonzert früh morgens ist wohl für jeden eine Wohltat. Aber die wenigsten machen sich Gedanken, wer die kleinen Solisten sind. Wer kennt schon die Stimmen dieses vielstimmigen Chores? Am Wochenende hatten wieder Vogelstimmen-Fans die Gelegenheit, mit einem echten Kenner in Wald und Flur zu gehen und auf einer Exkursion die gefiederten Sänger näher kennenzulernen und ihre Stimmen der Vogelart zuzuordnen.
25 Vogelstimmen-Lehrlingen brachte Vogelstimmenexperte Karl Rahm aus Kronach schon am Vorabend der Exkursion noch im Jugendwaldheim Lauenstein die Welt der Vogelstimmen näher. Mit vielen Tipps und Merkhilfen vermittelte er den Teilnehmern mit Leidenschaft seine Kenntnisse über die Vogelwelt. "Ich ich ich geh zur Regierung!" Mit diesem Spruch gab er zum Beispiel eine Merkhilfe für den Gesang des Buchfinken an die Hand.
Am Samstag früh um 6 Uhr waren dann alle mit Fernglas ausgerüstet für die Exkursion zum Konzert durch die Wälder und Fluren rund um Lauenstein. Gleich zu Beginn erwartete die interessierten Vogelstimmenliebhaber eine Sensation. Ein Eisvogel flog für alle gut sichtbar am Waldrand vorbei.
Auch der sehr seltene Gartenrotschwanz, eine Rote-Liste-Art, ließ sich gleich zu Beginn der Exkursion hören. Weiter ging es durch den Wald des Lauensteiner Märchenpfades. Zaunkönig, Buchfink, Baumläufer, Singdrossel, Kleiber, Kohlmeisen, Wintergoldhähnchen (kleinster Vogel Europas mit nur vier bis sechs Gramm an Körpergewicht), Mönchs- und Gartengrasmücke stimmten ins Konzert ein und ließen ihren Gesang ertönen. Das Rotkehlchen dagegen ließ sich zwar lange mit dem Fernglas beim Morgenputz beobachten, zum Singen hatte es aber keine Lust.
Dafür gab einige Meter weiter der Baumpieper eine wunderschöne Vorführung seines Könnens zum Besten und führte auch seinen beeindruckenden Sinkflug mehrfach vor, als habe er das staunende Publikum bemerkt.
Die abwechslungsreichen Lebensräume, durch die diese kurze Wanderung von circa zwei Kilometer Länge führte, machte es möglich, etwa 25 verschiedene Vogelarten zu hören und durchs Fernglas zu beobachten. Am Ende der Exkursion gab es für alle Teilnehmer ein gutes Frühstück, welches vom Förderverein Jugendwaldheim Lauenstein vorbereitet wurde. Jetzt wurden noch einmal Erfahrungen, Eindrücke und auch Schwierigkeiten ausgetauscht, wie man Vogelstimmen erkennen und zur Vogelart zuordnen könne. Nun waren nochmals die nützlichen Tipps der Experten, von Karl und Otti Rahm gefragt. Die Resonanz der Teilnehmer war sehr positiv.
"Sie hören jetzt ganz anders dem Morgenkonzert der Vögel zu", war ihre Meinung, allerdings müsse man auch noch viel üben, um die Solisten des Konzerts ihren Stimmen zuordnen zu können. Deshalb werde man eine solche Gelegenheit eines Vogelstimmenkurses, sobald sie sich ergebe, wieder wahrnehmen, waren sich die begeisterten Teilnehmer einig. Sie dankten neben den Referenten, Karl und Otti Rahm, den Veranstaltern des Fördervereins vom Jugendwaldheim Lauenstein, vor allem Försterin Melanie Schwarzmeier für die gute Vorbereitung und Organisation. Melanie Schwarzmeier informierte, dass das Jugendwaldheim Lauenstein eine Einrichtung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Kulmbach, mit der Außenstelle der Bayerischen Forstverwaltung in Stadtsteinach sei.
eh