Die unsichtbare Gefahr

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An ihrem Infostand erklärten die Naturschützer, wie Mikroplastik in die Nahrung gelangt. Foto: Dieter Fischer
An ihrem Infostand erklärten die Naturschützer, wie Mikroplastik in die Nahrung gelangt. Foto: Dieter Fischer

Wie Mikroplastik aus Alltagsprodukten über die Gewässer in die Nahrungskette gelangt, thematisierte die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz beim Main-Erlebnistag am Ufer des Ortswiesensees in Oberwalle...

Wie Mikroplastik aus Alltagsprodukten über die Gewässer in die Nahrungskette gelangt, thematisierte die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz beim Main-Erlebnistag am Ufer des Ortswiesensees in Oberwallenstadt.

Riesige Plastikmüllteppiche schwimmen auf den Weltmeeren. Aber auch in den bayerischen Flüssen finde man den ungeliebten Kunststoffmüll - in Form kaum sichtbarer feinster Plastikteilchen. Man unterscheide zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik. Zum primären Mikroplastik gehören sogenannte Basispellets (das Grundmaterial für die Plastikproduktion) sowie der in der Kosmetikindustrie verwendete partikuläre Kunststoff. Sekundäres Mikroplastik hingegen entstehe bei dem Zerfall größerer Kunststoffteile im Verwitterungsprozess, durch Wellenbewegung und Sonneneinstrahlung. Gemeinsam sei den beiden Formen des Mikroplastiks, dass es über Jahrzehnte im Meer verbleibe und mit den Strömungen in den gesamten Meeren verbreitet werde. Mikroplastik und andere Kunststoffe werden in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten wie etwa Peelings, Duschgel, Gesichtsreiniger, Zahnpflegemittel und anderen verwendet. Aus einer Plastikflasche mit 500 Millilitern Duschgel filterten die Naturschützer beispielsweise etwa 1 Kaffeelöffel voll feinster Mikroplastikteilchen heraus.

Als Mikroplastik werden feste und unlösliche synthetische Polymere (Kunststoffe) bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Diese Kunststoffe gelangten durch das Abwasser zu den lokalen Kläranlagen. Diese könnten sie meist nicht ausreichend aus dem Abwasser herausfiltern. So gelangen Mikroplastik und andere Kunststoffe aus den Abwässern in die Umwelt und unsere Gewässer. Kleinstlebewesen, Muscheln, Würmer und Fische nehmen die Partikel auf.

Letztendlich können so die Schadstoffe über die Nahrungskette auch auf den Tellern der Menschen landen. BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhardt meinte: "Für die Verbraucher ist es schwierig bis nahezu unmöglich, herauszufinden, in welcher Form und Größe der Kunststoff in dem Produkt vorliegt, da es leider völlig unzureichende Transparenz durch Kennzeichnungen auf den Verpackungen gibt. Der Einkaufsratgeber des Bunds für Umwelt und Naturschutz kann hier eine kleine Hilfe anbieten." red