Die starke Stimme der Frauen

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Der Chor "Frauenklänge" überzeugte mit einer breiten Vielfalt an Liedern und durch seine Ausdrucksstärke. Fotos: Gerda Völk
Der Chor "Frauenklänge" überzeugte mit einer breiten Vielfalt an Liedern und durch seine Ausdrucksstärke.  Fotos: Gerda Völk
Die Chorleiterin Karin Dietz prägt den Chor seit 25 Jahren.
Die Chorleiterin Karin Dietz prägt den Chor seit 25 Jahren.
 

Das Aktionsbündnis der Lichtenfelser Frauengruppen feierte das 30-jährige Bestehen. Der Chor "Frauenklänge" lieferte die passende Musik dazu. Die Lieder aus der Frauenbewegung tragen eine Botschaft in die Welt.

Mit 54 Liedern bereicherte der Chor "Frauenklänge" die Feier zum 30-jährigen Bestehen des Aktionsbündnisses der Lichtenfelser Frauengruppen. Chorleiterin Karin Dietz hatte ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt, das unter dem Motto "Brot und Rosen" stand - das Lied, mit dem 1991 alles anfing.
Mit dem titelgebenden Lied in der englischen Originalfassung "Bread and Roses" startete das gut besuchte Konzert in der ehemaligen Synagoge in Lichtenfels, das als "Dankeschön" für die Arbeit der Lichtenfelser Frauengruppen gedacht war.


Musik seit 25 Jahren

Den Chor "Frauenklänge" gibt es seit 25 Jahren. Während dieser Zeit begleitete der Chor die Arbeit des Aktionsbündnisses bei den Veranstaltungen zum internationalen Frauentag, zu Ausstellungseröffnungen und vielen weiteren Aktionen mit Liedern, die vor allem die Situation der Frauen in der Arbeitswelt und der Frauenbewegung beleuchteten.
Mit dem bekannten "March of the Women" der englischen Komponistin Ethel Smyth kam die Hymne der englischen Frauenbewegung zu Gehör. Ein Symbol für den Aufstand am Ende des 19. Jahrhunderts ist das Streiklied "La Lega", mit dem italienische Arbeiterinnen in der Poebene auf ihre schwierige Situation in den Reisfeldern aufmerksam machten. Frauen, die sich zusammenschlossen, nicht um ihrer selbst willen, sondern ihrer Kinder wegen.
Das Thema "Brot und Rosen" beherrscht auch das Misereor-Hungertuch aus dem Jahr 2004, das Karin Dietz zum Konzert mitgebracht hatte. In der Mitte zeigt das Tuch Frauen, die lautstark auf die Ungerechtigkeit in der Welt aufmerksam machen.
Das Tuch zeigt aber auch, dass den Frauen, die es gestaltet haben, das Teilen wichtig war. Diese beiden Aspekte schlagen sich auch in Liedern nieder wie "Wenn das Brot, das wir teilen" und "Ein Tisch und eine Bank". Bei "Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen" sangen einige Zuhörer leise mit.
Der Chor fiel nicht nur durch seine stimmliche Qualität auf, sondern auch durch die Begeisterung, mit der die Frauen die Lieder vortrugen - je nach Inhalt mit der notwendigen Ernsthaftigkeit oder mit einem fröhlichen Ausdruck. Dem Chor gelingt es immer, sein Publikum zu begeistern. So auch in den drei Liedern, die sich der Rose widmen. Wie Chorleiterin Karin Dietz erklärt, steht eine Rose nicht nur für Schönheit, sondern durch ihre Dornen auch für Schmerzen. Dies belegen Lieder wie das bekannte Volkslied vom Heideröslein und Amanda McBrooms "The Rose". Letzteres ist die Titelmelodie aus dem gleichnamigen Film, der an die Biografie von Janis Joplin angelehnt ist, einer früh verstorbenen Ikone der Hippiezeit. Mit dem berühmtesten Chanson von Edith Piaf, "Non, je ne regrette rien ("Nein, ich bedaure nichts") endete das Konzert.
Ihren Dank für ein wunderbares Konzert und die Zusammenarbeit über viele Jahre fasste Maria Hollering-Hamers, Sprecherin des Aktionsbündnisses, in Reimform zusammen. Dieser Einfall bewegte nicht nur den Chor, sondern auch die Zuhörer.