Der größte Teil der Bürgermeister der ILE-Allianz "Lebensregion plus" begab sich auf Exkursion. Ziel waren die "Dorfschätze" im Landkreis Kitzingen. Diesen Namen hat sich der dortige interkommunale Zusammenschluss von Abtswind, Prichstenstadt, Castell, Schwarzach am Main, Großlangheim, Wiesenbronn, Kleinlangheim, Wiesentheid und Rüdenhausen gegeben. "Wir haben alle ähnliche Herausforderungen zu bestehen, da ist es hilfreich, sich auszutauschen und andere Herangehensweisen kennen zu lernen", erklärte der Rauhen-ebracher Bürgermeister Matthias Bäuerlein (FW) als Fazit der Exkursion im Gespräch mit unserer Zeitung. Bäuerlein ist der Sprecher der "Lebensregion-plus"-Bürgermeister.


Die Organisation

Die "Lebensregion plus" sind die "Fünf-Sterne"-Gemeinden Rauhenebrach, Oberaurach, Sand, Knetzgau und Eltmann, dazu Zeil und die vier Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebelsbach (Stettfeld, Kirchlauter, Breitbrunn sowie Ebelsbach). Noch eine Abkürzung: ILE steht für Integrierte Ländliche Entwicklung und meint vor allem die Zusammenarbeit von Kommunen.
In Großlangheim stellte der Bürgermeister Karl Höchner die Dorferneuerungsprojekte vor, die in den ILE-Gemeinden der "Dorfschätze" umgesetzt wurden. Seit 2007 wird das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) dort bereits realisiert. Die "Lebensregion plus" ging 2010 in die Umsetzungsphase. Zentrale Themen sind auch im Landkreis Kitzingen der Tourismus, dort speziell der Wein, die Kernwege für die überregionalen Verbindungen des landwirtschaftlichen Verkehrs, der Hochwasserschutz und der öffentliche Personennahverkehr. Die "Dorfschätze" profitieren dabei vom "Bocksbeutelexpress" der Deutschen Bahn, der die Weintouristen ins Land bringt. Von Iphofen aus finanzieren der Landkreis und die Gemeinden unter dem Titel "Dorfschätze-Express" Busse, die an den Wochenenden kostenfrei durch die Orte fahren. Etwa 10 000 Gäste habe man in vier Jahren mit diesem Angebot befördert, außerdem könne auch die eigene Bevölkerung die Busse nutzen, erklärte Höchner.
Wiesentheids Bürgermeister Werner Kneier schloss sich der Gruppe an. Sie war sehr beeindruckt beispielsweise vom ehemals verlandeten See des Wasserschlosses Großlangheim, der jetzt als Naherholungsoase saniert ist, ebenso vom Wasserspielplatz, der passend dazu angelegt worden ist. sw