Die Osterkerze ist entzündet

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Am Osterfreuer entzündet Pfarrvikar Weigel die Osterkerze. Foto: Manfred Welker
Am Osterfreuer entzündet Pfarrvikar Weigel die Osterkerze.  Foto: Manfred Welker

Kirche  Zusammenn mit Pfarrvikar Hans Peter Weigel feierten die Gläubigen in Herzogenaurach die Auferstehung Jesu.

von unserem Mitarbeiter Manfred Welker

Herzogenaurach — Am Ostermorgen wurde in der Herzogenauracher Pfarrkirche St. Otto die Auferstehungsfeier begangen. Die Feier, die um 5 Uhr morgens begann, war sehr gut besucht. Begleitet von elf Ministranten zelebrierten Pfarrvikar Hans Peter Weigel, der auch die Predigt hielt, den Gottesdienst.
Die Messfeier wurde durch den Kirchenchor St. Otto unter der Leitung von Reinhold Weber und Organist Alex Ort musikalisch umrahmt. Auf dem Kirchenplatz wurde das Osterfeuer entzündet, das auch dazu diente, die Wattebäusche der Taufe und die verbliebenen geweihten Öle des vergangenen Jahres zu verbrennen. Weigel nahm zunächst die Weihe des Feuers vor, bevor er an diesem Osterfeuer die Osterkerze und die Kohlen für das Weihrauchfass entzündete.
Danach wurde die brennende Osterkerze mit dem dreifachen Ruf "Lumen Christi" in das Gotteshaus hineingetragen. Dadurch gelangte das Licht in die St.-Otto-Kirche, beim Weg durch das Kirchenschiff entzündeten die Gläubigen ihre mitgebrachten Kerzen an der Osterkerze, sodass der Raum sich allmählich aufhellte. Eine einzige Kerze brach die Macht der Dunkelheit. Nach der Prozession durch die Kirche fand die Osterkerze auf ihren Ständer beim Altar ihren Platz. Das Exsultet (Osterlob) sang Weigel. Die Glocken verkündeten der ganzen Stadt die Osterbotschaft und die Orgel ließ erstmals seit Gründonnerstag wieder ihre Pfeifen erklingen.
Weigel begann seine Predigt mit der Feststellung: "Das Markusevangelium zum Ostertag endet mit der Formulierung, dass die Frauen vom Grab flohen. Die Geschichte bleibt offen, es gibt kein Happy End!"
Der Jüngling im Grab hatte ihnen aber verheißen, dass sie nach Galiläa gehen sollten, denn dort würden ihnen die Augen aufgehen.
Denn Galiläa war der Ausgangspunkt des Wirkens Jesu, das ihn bis nach Jerusalem führte. Er nahm den gleichen Weg, wie einige Jahre vor ihm Kaiser Tiberius, der bei seinem Feldzug eine Blutspur durch das Heilige Land gezogen hatte. Jesus dagegen habe einen Weg der Barmherzigkeit durch das Heilige Land beschritten.
"Jetzt hat Gott ihn auferweckt, Gott hat ihn ins Recht gesetzt, Gott hat ihn auf dir richtige Spur gesetzt!", sagte der Jüngling im Grab sinngemäß zu den Frauen und den Jüngern.
Mit den Worten: "Es ist der Anfang von Ostern - Anfang, dass wir aufstehen und auferstehen", beendete Weigel seine Predigt.

Ostereier an der Kirchentür

Da es zu Zeiten des frühen Christentums der Brauch war, nur einmal im Jahr, nämlich in der Osternacht, das Sakrament der Taufe zu spenden, wird alljährlich zu diesem Termin das Taufwasser geweiht. Zu diesem Zweck wurde die Allerheiligenlitanei durch den Chor und die Gemeinde in Gesangsform vorgetragen.
Im Gottesdienst waren auch die Osterkerzen für St. Elisabeth in Hammerbach und die Kapelle in der Reha-Klinik geweiht worden. Weigel übergab sie der Hammerbacherin Frieda Prücklmeier und Gertrud Limmert, um sie an ihren Bestimmungsort zu bringen.
Der Gottesdienst schloss mit der Speisenweihe. Vor dem Altar hatten die Gläubigen ihre geschmackvoll arrangierten Körbchen aufgestellt, die mit Eiern, Salz, Brot, gebackenen Osterlämmern und Fleisch gefüllt waren. An den Kirchentüren wurden für die Gläubigen geweihte Eier durch die Ministranten verteilt. Wer nach der Feier der Osternacht noch über Zeit verfügte, war zur Agape in das Pfarrzentrum eingeladen.