Von 1967 bis 1974 existierte in der Fränkischen Schweiz eine Werbegemeinschaft. Denn der Fremdenverkehr war in die roten Zahlen geraten. Die Region hatte starke Konkurrenz.
Die Arbeit des Gebietsausschusses muss auf eine neue Ebene gehoben werden, um den werblichen Anforderungen in der Fränkischen Schweiz gerecht zu werden. Gemeinsames Werben ist effektiver. Diese Erkenntnis setzte sich immer deutlicher durch. Daher fiel während der Arbeitstagung des Gebietsausschusses am 13. November 1967 der Beschluss, eine Werbegemeinschaft zu gründen.
Heinrich Endrös, Verkehrsamtsleiter und damals Zweiter Bürgermeister von Gößweinstein, wurde zum Vorsitzenden gewählt. Er berichtete davon, dass es schon seit fünf Jahren Bestrebungen und erste Ansätze gegeben habe, verstärkt gemeinsame Werbung zu betreiben, die vor allem auf Inseratwerbung in großen Zeitungen abzielt.
Gemeinsam statt allein
Durch gemeinsame Werbung soll erreicht werden, dass die Inserate größer werden können und durch eine gute grafische Gestaltung ins Blickfeld der Leser rücken - so steht es im Gründungsprotokoll der Werbegemeinschaft und weiter: "In den letzten Jahren wurden durch die Schaffung der Ortsprospekte entsprechende Werbemittel zur Verfügung gestellt. Sie reichen jedoch nicht aus, da eine wahllose Streuung erfahrungsgemäß wenig Erfolg bringt." Vielmehr sollte der Leser durch ein gemeinsames Inserat angesprochen und dafür interessiert werden, Prospektmaterial anzufordern.
Konkurrenz Fichtelgebirge
Der Verweis auf die "Konkurrenz" wie dem Fichtelgebirge, wo damals schon 15 000 Mark für Inserate ausgegeben wurden, half schließlich der Gründung auf die Sprünge. In der Gründungsversammlung erklärten sich die Landkreise Ebermannstadt und Pegnitz bereit, jeweils 3000 DM zu geben, der Landkreis und die Stadt Forchheim beteiligten sich mit je 1500 Mark, und die Erholungs- und Luftkurorte, die einen eigenen Prospekt haben, sollten rund 6000 Mark beisteuern.
Als Umlagemaßstab bot sich der Beitrag zum Fremdenverkehrsverband an. Die Gemeinden Egloffstein, Behringersmühle, Gößweinstein, Pottenstein, Muggendorf und Waischenfeld signalisierten ihre Bereitschaft; auch Betzenstein, Streitberg und Gräfenberg wollten sich finanziell beteiligen. Mindestens vier Jahre lang soll der Werbeausschuss bestehen, "um eine kontinuierliche Arbeit sicherzustellen".
Befürwortet wurden bei der Gelegenheit weitere Werbemaßnahmen, so der Druck einer gemeinsamen Kurkarte, mit der Bürgermeister Dippold aus Pottenstein "gute Erfahrungen gemacht" habe.
Außerdem wurde der Druck eines Veranstaltungskalenders besprochen. Eine Betreuung dieser Art gehöre einfach zu einem Erholungsgebiet, meinte Endrös, der weiter feststellte, "dass man vor 50 und 100 Jahren viel mehr Zeit und Geld aufgeboten hat, um den Gast in die Fränkische Schweiz zu holen als heute". Die Fränkische Schweiz habe in Nordbayern eine sehr starke Konkurrenz, meinte Endrös weiter. Leider habe man keine Wintersaison. Umso stärker müsse man sich auf den Sommer konzentrieren.