Hofladen-Tour Der Verein "Frische Ernte" lädt am 1. Mai dazu ein, das Angebot der Direktvermarkter zu verkosten. An acht Stationen gibt es Spezialitäten frisch ab Hof. Carola Kubik lockt nach Oberehrenbach.
von unserem Redaktionsmitglied
Josef Hofbauer
Landkreis Forchheim — Was Kräuterfee Carola Kubik (Bild) aus Leutenbach für ihre bunten Salate, ihre Pestos oder das selbst hergestellte Kräutersalz braucht, wächst im Garten. "Wichtig für die richtige Mischung sind ausgeprägte Geschmacksnerven und Gefühl", lacht Carola, die sich bei der Hofladentour des Vereins "Frische Ernte" am 1. Mai auf der Obstwiese Schmitt in Oberehrenbach über die Schulter schauen lässt. Insgesamt gibt es acht Stationen.
Ihr Minze-Mandel-Pesto, ideal zum Verfeinern von Reis- und Nudelgerichten, zum Marinieren von Fleisch oder für Suppen, mixt die Kräuterfee aus Giersch, gehackten Mandeln, die vom Plätzchen backen übrig geblieben sind, Salz, Öl, Knoblauch und etwas Parmesan.
Die zerkleinerten Kräuter des Giersch, der gegen Gicht Rheuma und Erkältungen hilft und voller Vitamine und Mineralien steckt, werden mit den übrigen Zutaten verrührt und gemixt. "Etwas Pfeffer drüber und fertig ist das Pesto", lacht Carola.
Rapunzel und viele Blumen Grundlage des Wildkräutersalates, den Carola zaubert, ist selbst gepflückter Rapunzelsalat. Hinzu kommen Blätter und Blüten vom Löwenzahn, Taubnessel, Gänseblümchen, der "Fleischblume", die gegen Frühjahrsmüdigkeit hilft, Veilchen und nicht zu vergessen der Giersch. Um die Farbenpracht zu vervollständigen, raspelt die Kräuterfee nach Gusto noch etwas von einer Karotte hinzu. Zum Geschmackserlebnis wird der Salat aber erst durch den selbst angesetzten Brombeeressig von Andrea Schmitt.
Wahlweise kann man auch Johannisbeer-, oder Quittenessig verwenden, wobei Andrea Schmitt den Quittenessig bei "Stadtwurst mit Musik" bevorzugt.
Frühling im Salz festgehalten "Seit ich diesen Essig verwende, essen meine Kinder Salat", verrät Carola Kubik, die ihr Kräutersalz selber herstellt. Mit klein gehacktem Hirtentäschel, Giersch, Gundermann (Gundelrebe), der ätherische Öle und Bitterstoffe enthält und den nussartigen Knospen der Gänseblümchen hält Carola den Frühling im Kräutersalz fest. Das Mischungsverhältnis: Eine Tasse mit Kräutern wird mit einer dreiviertel Tasse Salz vermengt. Je nach Jahreszeit passt die Kräuterfee die Kräutermischung der Jahreszeit an.
Das Wissen von Carola Kubik geht zurück auf ihre beiden Großmütter. Als ihre Tochter unter Allergien litt, hat sich Carola Kubik daran erinnert. "Ich habe Bücher gelesen, Seminare besucht und viel experimentiert. Und jetzt", sagt sie, "bin ich eine Kräuterhexe."