Der für Franken so typische Nadelbaum wird von verschiedenen Schädlingen bedroht und leidet zunehmend unter der Trockenheit im Sommer. Ein Förster klärt auf.
Die Fachleute im Forst beobachten in den vergangenen zwei Jahren zunehmend Schäden an Kieferbeständen. Daniel Schenk, Revierleiter des Forstreviers Neunkirchen am Brand, erklärt im Interview unter anderem die Ursachen des Kiefernsterbens und mögliche Gegenmaßnahmen.
Seit wann wird das sogenannte Kiefernsterben beobachtet?Daniel Schenk: Richtig auffallend waren die Schäden erst 2017. Dem Fachmann stachen sie jedoch schon im Trockenjahr 2015 ins Auge.
In welchen Regionen treten die Schäden besonders auf?Grober Schwerpunkt sind Mittelfranken und das südliche Oberfranken, im Erscheinungsgebiet des Fränkischen Tags vor allem die Landkreise Erlangen-Höchstadt, Forchheim und Bamberg. Direkt vor Ort waren dabei stets die südlichen Waldränder besonders auffällig betroffen.
Wodurch wird das Kiefernsterben verursacht?Es haben sich mehrere Schwächeparasiten stark vermehrt, die in ihrem Zusammenwirken einige Bestände bedrohen. So Schadinsekten, ein Nadelpilz und die Mistel. Die Schwäche selbst ist durch Trockenstress und den oft ausgeprägten Dichtstand der Kiefern bedingt.
Wie können die Waldbauern dem Kiefernsterben entgegenwirken?Vor allen Dingen sollten sie die kostenfreie Beratung vor Ort durch die Revierförster des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg wahrnehmen, um sich ein Bild von den Auswirkungen an ihrem Waldbesitz zu machen.
Dann sollten sie mit neu geschärftem Blick und fachlichem Beistand die selbstbestimmte Waldpflege und Vorsorge angehen. Oder einfacher gesagt: Erst fragen, dann sägen. Arbeitsstunden im Wald sollten - auch aufgrund ihrer Risiken - niemals ins Leere laufen, sondern stets eine gute Entwicklung für die Nachkommen sicherstellen.
Das Gespräch führte
Evi Seeger.