Vor allem im Herbst und im Winter klagen viele Leute über Atemwegserkrankungen. Weshalb diese vermehrt in den kalten Monaten auftreten und warum eine Grippeimpfung sinnvoll für jeden ist, erklärt Hausarzt Dimitrios Lazanakis.
Die Nase trieft, der Hals drückt und man fühlt sich angeschlagen und ausgelaugt. Grund hierfür ist oft eine Erkältung, die von Ärzten als viraler Infekt bezeichnet wird. Diese kann bis zu 30 verschiedene Erreger haben, darunter beispielsweise die bekannten Rhinoviren. Nach einigen Tagen Ruhe scheint die Welt in den meisten Fällen aber wieder in Ordnung zu sein. Zu betonen ist jedoch, dass eine Erkältung, ebenso wie eine Grippe, auch schwerwiegend verlaufen kann.
Die "echte" Grippe
"Auch wir als Ärzte tun uns manchmal schwer, herauszufinden, ob es sich um eine Erkältung oder Grippe handelt", gesteht Allgemeinmediziner Dimitrios Lazanakis.
Grippe wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Symptome wie Muskel-, Glieder-, Kopfschmerzen, Bronchitis und Fieber treten sehr rasch und stark auf. Verläuft die Grippe schlimm, können Lungen- oder Hirnhautentzündungen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden auftreten. Somit kann sich durch mögliche Komplikationen die Krankheitsdauer, welche normalerweise fünf bis sieben Tagen beträgt, verlängern. Um den Patienten zu helfen, ist es laut dem Mediziner wichtig, sich rechtzeitig in Behandlung zu begeben. Dort wird zuerst ein Abstrich von Nase und Rachen genommen, um herauszufinden, um welche Viren es sich handelt. "Grippeviren mutieren ständig weiter, deswegen gibt es auch viele Subgruppen", erklärt Lazanakis. Besonders häufig würden sich die sogenannten H3N2-Viren verändern.
Ausgetrocknete Schleimhäute
Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten klagen die Leute über Grippe. Aber warum eigentlich? "Es ist so, dass die Viren bei Kälte und trockener Luft am besten überleben", klärt Arzt Lazanakis auf. Somit seien die Schleimhäute ausgetrocknet und angreifbarer, wodurch sich Viren leichter festsetzen können. Außerdem werden die Räume in der kalten Jahreszeit unregelmäßiger belüftet, wodurch die Erreger in der Luft bleiben. Durch Tröpfcheninfektion, sprich husten oder niesen, gelangen sie in die Schleimhäute anderer. "Wir müssen zwischen einer Grippesaison und Grippewelle unterscheiden, hierbei gibt es einen klaren Unterschied!", sagt Lazanakis.
Als Saison bezeichnet man den Zeitraum, der von Anfang Oktober bis Mitte Mai gilt. Wohingegen die Zeitspanne von Januar bis April als Welle bezeichnet wird - dann, wenn die meisten Leute unter Grippe leiden und diese ihre hochaktive Phase hat. "In der letzten Grippesaison war einer von vier Patienten, der in meine Praxis kam, mit Grippeviren infiziert", erzählt der Allgemeinmediziner. Die Mehrheit von ihnen wäre nicht geimpft. Wobei das jedoch notwendig wäre. Clemens Richter, Pressesprecher der Kronacher Apotheken, fügt hinzu: "Die tatsächlichen Impfrisiken sind wesentlich geringer als die schwerwiegenderen Folgeerscheinungen einer Grippe."
Impfstoff zur Vorbeugung
Das Robert Koch Institut beobachtet die Grippewellen und ihre dominantesten Viren. Die jeweils am besten angepassten darunter werden geimpft. Lazanakis bringt an: "Das ist ein Teufelskreis. Der Impfstoff muss ständig angepasst werden, da die Viren so schnell mutieren."