Die Gartenarbeit tut auch der eigenen Seele gut

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Im Garten der Familie Heinze-Rübensaal in Klosterlangheim kommt auch der philosophische Aspekt zum Tragen.
Im Garten der Familie Heinze-Rübensaal in Klosterlangheim kommt auch der philosophische Aspekt zum Tragen.
Im historischen Ambiente von Klosterlangheim fand gestern die offizielle Eröffnung des "Tags der offenen Gartentür" statt. Fotos: Gerda Völk
Im historischen Ambiente von Klosterlangheim fand gestern die offizielle Eröffnung des "Tags der offenen Gartentür" statt.  Fotos: Gerda Völk
 

"In Klosterlangheim tragen die alten historischen Gebäude dazu bei, dass man sich in eine andere Welt versetzt fühlt", sagt Kreisfachberater Michael Stromer...

"In Klosterlangheim tragen die alten historischen Gebäude dazu bei, dass man sich in eine andere Welt versetzt fühlt", sagt Kreisfachberater Michael Stromer. Eine Einschätzung, die auf das Gartenreich der Familie Heinze mit Sicherheit zutrifft. Ihr Garten zählte mit zu den insgesamt zehn Anlagen im Landkreis Lichtenfels, die gestern interessierten Besuchern einen Einblick gewährten. Zur offiziellen Eröffnung des "Tags der offenen Gartentür" haben sich neben Kreisfachberater Michael Stromer und Landrat Christian Meißner auch viele Interessierte in Klosterlangheim eingefunden.


Duft von Rosen in der Luft

In der Luft liegt der Duft von Rosen. Die Vögel zwitschern und verschiedene Gartenräume laden vor und hinter den historischen Mauern zum Erkunden ein. "Den Garten vor dem Haus gab es schon", erzählt Ulrike Rübensaal-Heinze. Darin befinden sich auch über 70 Jahre alte Rosenstöcke. Allerdings lässt sich heute trotz intensiver Nachforschungen ihr Sortennamen nicht mehr bestimmen. Relativ neu dagegen ist die Gartenanlage im Innenhof des Gebäudekomplexes, die zunächst aus rein praktischen Beweggründen entstanden ist. "Der Verkehr an der Durchgangsstraße war einfach zu laut, außerdem sitzt man im vorderen Garten wie auf dem Präsentierteller", erklärt die Gartenbesitzerin. Vor zehn Jahren fing sie an, den bäuerlich geprägten Innenhof in eine Gartenanlage umzuwandeln. Mittlerweise ist daraus ein kleines Paradies geworden.
Hatte Ulrike Rübensaal-Heinze anfangs noch viele Gartenhefte studiert, geschieht heute vieles intuitiv. "lch male Bilder", beschreibt die Gartenbesitzerin ihre Vorgehensweise. So wie ein Maler auf seiner Leinwand Farben und Formen kombiniert, stellt auch Ulrike Rübensaal-Heinze ihre Beete zusammen. Blauer Lavendel steht im Kontrast zur üppig rot blühenden Rose "Leonardo da Vinci". Dem historischen Umfeld entsprechend kommen auch alte Ackergeräte und Gegenstände aus früheren Zeiten zum Einsatz. Von Mai bis Oktober verbringt Ulrike Rübensaal-Heinze im Schnitt täglich vier Stunden mit Gartenarbeit. "Ein Garten, in dem man körperlich arbeitet, tut auch der Seele gut", sagt sie. Deshalb wundert es wenig, dass die Gartenanlage noch eine weitere Komponente bereithält, die philosophische Seite. Auf Schiefertafeln bringt die Gartenliebhaberin dem Betrachter verschiedene Weisheiten rund um Pflanzen und Garten nahe.
Nachdem es im letzten Jahr keinen Tag der offenen Gartentür gegeben hat, waren gestern über den Landkreis verteilt zehn Gärten zu besichtigen.