Sie leisteten zusammen 120 Jahre Feuerwehrdienst: Hans Fischer, Herbert Horcher und Alois Schirling. Ihre Ehrung stand auf der Tagesordnung der Hauptversamm...
Sie leisteten zusammen 120 Jahre Feuerwehrdienst: Hans Fischer, Herbert Horcher und Alois Schirling. Ihre Ehrung stand auf der Tagesordnung der Hauptversammlung der Feuerwehr Rothenberg. Erster Vorsitzender Thomas Fischer sollte selber für ein Vierteljahrhundert aktiven Dienst ausgezeichnet werden. Doch dann brachte der plötzliche Tod seines Vaters Elmar den geplanten Sitzungsverlauf durcheinander. Dass die Versammlung auf Wunsch der Familie gerade nicht abgesagt wurde, zeigte nach Ansicht von Bürgermeister Martin Mittag (CSU) wieder einmal, welche Bedeutung und welchen Zusammenhalt die Feuerwehr in dem kleinen Stadtteil Seßlachs auszeichne.
Zweiter Vorsitzender Markus Schierling sprang als Versammlungsleiter ein und verlas Fischers Rückblick auf 2015, das ganz im Zeichen der Friedhofsneugestaltung stand. Diese sei "perfekt gelungen", sagte Schirling und lobte alle Beteiligten.
Er fügte hinzu: "Da sind manche Nachbardörfer bestimmt neidisch auf uns." Leistungsabzeichen und der jährliche Ausflug fielen dem Arbeitseinsatz zum Opfer. Bei acht Übungen wurden grundlegende Handgriffe geübt und Schulungen für den Digitalfunk abgehalten, berichtete Kommandant Gerhard Eiermann. "Das kommt jetzt komplett auf uns zu", machte er deutlich. Mit Florian Magdziacz konnte Eiermann einen Neuen in die aktive Wehr aufnehmen. "So einen motivierten Mann brauchen wir in der ländlichen Feuerwehr", lobte ihn der Kommandant. 79 Vereinsmitglieder, 23 Aktive plus eine Jugendliche zählt die Wehr derzeit. Zu Kassenprüfern wurden Agnes Schiring und Tanja Lieb bestellt.
Mittag lobte das Engagement der Feuerwehr für die Sicherheit und fürs Dorfleben und hob die anwesenden Jubilare Fischer und Schirling hervor: "40 Jahre aktiver Dienst sind nicht selbstverständlich." Er wünsche sich, "dass die Jungen ebenso lang
durchhalten", fügte Mittag hinzu. Den neu gestalteten Friedhof kommentierte das Stadtoberhaupt mit den Worten: "Andere sind zu Recht neidisch", die Initiative der Rothenberger habe auch in Seßlach und Heilgersdorf bereits "Früchte getragen". Die von der Stadt zugesagten 13 000 Euro Materialkosten, die von der Rothenberger Wehr vorfinanziert wurden, seien im Haushaltsentwurf drin. Mittag: "Ich gehe davon aus, dass sie genehmigt werden." Auch der gewünschte Ansatz von 20 000 Euro für Neuanschaffungen aller Wehren im Stadtgebiet sei enthalten. Kritik übte der Rathauschef an der mangelnden Koordination der Feuerwehrtermine, da zeitgleich im Stadtgebiet Versammlungen in Heilgersdorf und Unterelldorf stattfanden: "Ich würde mich freuen, wenn die Absprache besser läuft." Auf die Frage von Christoph Zeitner nach einem Erste-Hilfe-Kurs informierte Mittag, dass der BRK-Stützpunkt wieder aktiviert werden solle, dieses Mal in Seßlach. Dort oder auf Wunsch auch in den Dörfern könnten zukünftig Kurse angeboten werden.
Bettina Knauth