Mit großen Hoffnungen ging Sebastian Körber, Direktkandidat der FDP im Wahlkreis Bamberg-Forchheim, in die Listenaufstellung der Liberalen am Wochenende in ...
Mit großen Hoffnungen ging Sebastian Körber, Direktkandidat der FDP im Wahlkreis Bamberg-Forchheim, in die Listenaufstellung der Liberalen am Wochenende in Bad Neustadt. Sein Ziel: Auf einem Platz unter den ersten sechs mit guten Aussichten in die Bundestagswahl zu gehen, wie vor acht Jahren ein Mandat über die Liste zu ergattern und die Rückkehr in das Parlament zu schaffen. Der Fleiß des 36-jährigen Forchheimers, der in den vergangenen vier Jahren viel überregional für seine Partei unterwegs war, wurde jedoch nicht belohnt: Er scheiterte deutlich in der Abstimmung um den zweiten Platz und hatte auch bei seiner Kandidatur um Platz 6 knapp das Nachsehen. Danach bewarb sich der Architekt nicht mehr um eine Position und landete schließlich auf Rang 15, der nur reichen würde, wenn die FDP rund 15 Prozent der Wählerstimmen am 24. September erhielte.
Herr Körber, Sie hatten Platz 2 angestrebt - warum hat es am Ende nur zu Rang 15 gereicht?
Sebastian Körber: Die parteiinterne Demokratie hat anderen Kandidaten und Themen den Vorzug gegeben. Auch das gehört zum Leben eines Politikers dazu.
Wie schätzen Sie damit ihre Chancen ein, ein Bundestagsmandat zu ergattern?
Da ich nun auf der Liste nicht auf den aussichtsreichen Plätzen gewählt worden bin, werde ich mich auf meinen Wahlkreis konzentrieren. Das Direktmandant zu holen, wird natürlich sportlich.
Sind Sie nun frustriert? Ist gar ein Rückzug aus der Politik für Sie ein Thema?
Eine Enttäuschung ist schon da, aber kein Frust. Ich habe ja schließlich einen vernünftigen Beruf und falle in keine Depression. Ich werde mir natürlich jetzt schon überlegen, meine Prioritäten anders zu verteilen. Baupolitik hätte ich gerne im Bundestag gestaltet, aber ich werde sie nun auch weiter auf Landes- und Bundesebene machen - nur mit zeitlich weniger Aufwand. Der Politik bleibe ich, zum Beispiel auch im Forchheimer Stadtrat, treu.
Vor vier Jahren standen Sie auf Platz 6 der Landesliste und wären sicher im Bundestag gewesen, doch die FDP schaffte den Sprung über die 5-Prozent-Hürde nicht. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass dies im September nicht passieren wird?
Die Umfragen sehen die FDP aktuell stabil zwischen fünf bis sieben Prozent. Mit Christian Lindner im Bund und Albert Duin in Bayern an der Spitze hat sich die FDP neu aufgestellt und aus den in 2013 gemacht Fehlern gelernt und tritt nun mit klaren Positionen an zu Bürgerrechten, Wirtschaft, Bildung und Finanzen.
Die Parteienlandschaft ist in den vergangenen Jahren viel kleinteiliger geworden. Wie kann sich die FDP hier behaupten?
Die FDP hat ausgezeichnete Argumente anzubieten, die sie für die Bürger wieder wählbar macht: Klare Positionen für ein selbstbestimmtes Leben. Diese sind gegründet auf einem Fundament aus Marktwirtschaft, Grundgesetz und Menschenrechten.
Die Fragen stellte
Michael Memmel