Die Angst vor dem Hochwasser

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Nach Starkregen sind die Mainauen zwischen Trebgast und Ködnitz immer schnell von Hochwasser betroffen.
Nach Starkregen sind die Mainauen zwischen Trebgast und Ködnitz immer schnell von Hochwasser betroffen.
Archiv/Dieter Hübner

Hochwassergefahr  Nach Ködnitz bittet nun auch Trebgast die Gemeinde Himmelkron, mit der Erschließung des Gewerbegebiets Nord zu warten. Erst soll das Gutachten zum Abfluss des Niederschlagswasser vorliegen.

Die Gemeinde Himmelkron will das Gewerbegebiet Nord erschließen. Ein bürgerliches Bündnis befürchtet, dass wegen der damit verbundenen Bodenversiegelung auf einer großen Fläche ein Versickern des Wassers bei Starkregen verhindert wird. Das würde die Hochwassersituation des Weißen Mains flussabwärts weiter verschärfen.

Angesichts bereits vieler Überschwemmungen 2021 ist das Bündnis in großer Sorge und verweist darauf, dass über die Integrierte ländliche Entwicklung (Ile) eine europaweite Ausschreibung für ein Niederschlagsabflussmodell vorbereitet werde, dessen Ergebnis in etwa einem Jahr vorliegen soll. Ein Antrag an die Gemeinde Himmelkron, die Planungen für das beabsichtigte Gewerbegebiet Nord bis dahin zurückzustellen, wurde vom dortigen Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.

Mit Schreiben vom Ende Oktober hat das Bündnis die Gemeinde Trebgast als Anliegergemeinde des Weißen Mains gebeten, sich gegenüber der Gemeinde Himmelkron dem Antrag für eine Zurückstellung des Gewerbebetriebes Nord anzuschließen. Die Gemeinde Ködnitz hat sich bereits dafür ausgesprochen, Maßnahmen zur Forcierung des Gewerbegebietes zunächst zurückzustellen.

Bürgermeister Herwig Neumann (CSU/NWG) reagierte zunächst abwartend: "Wenn das Gewerbegebiet kommen sollte, werden wir eine Stellungnahme abgeben und darauf hinweisen, dass die Versickerung und Speicherung von Niederschlagswasser aus diesem Gebiet eingehalten werden." Ingo Moos (SPD/WG) wollte dagegen nicht warten: "Wir sind angeschrieben worden und müssen jetzt antworten." Auch Markus Hübner (CSU/NWG) war der Meinung, dass sich Trebgast schon mit dieser Frage beschäftigen müsse: " In Feuln und Waizendorf sind wir regelmäßig von den Überschwemmungen des Weißen Mains betroffen."

"Extrem wichtig"

Martin Sesselmann (SPD/WG) wünschte sich eine Rückstellung: "Dieses Thema ist für uns extrem wichtig." Sein Fraktionskollege Albert Kolb ("Wir sind immer die Ersten, die das Wasser abbekommen. Das Wasser wird immer schneller.") stellte den Antrag, die Gemeinde Trebgast sollte sich der Bitte anschließen und Himmelkron empfehlen, das Vorhaben Gewerbegebiet Nord so lange zurückzustellen, bis das Ergebnis des Niederschlagsabflussmodells vorliegt. Diesem Antrag schloss sich das Gremium an.

Im Januar musste sich der Gemeinderat - wenn auch zähneknirschend - dazu durchringen, die Sanierung des Kanalnetzes anzugehen. In einem ersten Schritt soll geprüft werden, ob die derzeitige Dimension der Rohre ausreicht, um die künftig zu erwartenden Niederschläge aufzunehmen. Das technische Büro Werner in Eltmann wurde beauftragt, zu diesem Zweck eine hydrodynamische Kanalnetzberechnung durchzuführen. Die Eislieferungen an den Kiosk am Badesee wurden für die kommende Saison wieder an die Firma Froneri Schöller in Nürnberg vergeben.

Bei einem Ortstermin beriet der Seeausschuss, wie die an der Fun-Arena festgestellten Mängel beseitigt werden können. Außerdem soll ein Angebot über zwei zusätzliche Fahrradständer eingeholt werden. Der Bürgermeister dankte den Gemeinderäten Ingo Moos und Thomas Hahn (TBG), die für die Badeaufsicht Shorts und T-Shirts zur Verfügung stellen wollen.

Auf die Bekanntgabe des Bürgermeisters, dass der "Autofreie Sonntag im Weißmaintal" am 22. Mai mit einem Gottesdienst am Badesee eröffnet werden soll, reagierte Werner Köstner (SPD/WG). Er erinnerte an den Parkplatz, der im Winter durch die Dynamik vermutlich junger Autofans ziemlich ramponiert worden sei. Köstner nahm die Anregung von Albert Kolb auf, wieder Querstangen aufzustellen. Seiner Meinung nach könnten auch die Pavillons an der Westseite des Sees einen neuen Anstrich gebrauchen.

Kein Gartenwasser für den Pool

Im Hinblick auf den bevorstehenden Sommer erreichen die Verwaltung wieder vermehrt Anfragen zur Installation von Gartenwasserzählern. Der Bürgermeister stellte klar fest, dass diese in Ausnahmefällen nur für die Gartenbewässerung zulässig sind. Sollten damit Pools befüllt werden, handele es sich um eine Straftat. "Das ist Betrug, denn Poolwasser muss der Abwasseranlage zugeführt werden", erklärte Neumann unmissverständlich.