Der Wolf ist nicht die einzige Herausforderung für Schäfer

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Zweiter Vorsitzender Hartmut Rauscher mit Bruno Leikam und Thomas Neubauer (v. l.)
Zweiter Vorsitzender Hartmut Rauscher mit Bruno Leikam und Thomas Neubauer (v. l.)

Gudrun Brendel-Fischer betonte auf der Jahrehauptversammlung der oberfränkischen Schafzüchter, dass Nebenerwerbs- und Vollerwerbsbetriebe gebraucht werden. ...

Gudrun Brendel-Fischer betonte auf der Jahrehauptversammlung der oberfränkischen Schafzüchter, dass Nebenerwerbs- und Vollerwerbsbetriebe gebraucht werden. Während Großbetriebe intensiv arbeiten müssten, sei die Extensivierung im Rahmen von Kulap und Vertragsnaturschutzprogramm gerade für die kleinen, die fränkische Struktur prägenden Betriebe interessant. Damit sollte auch ein gutes Mit- und Nebeneinanderleben der verschiedenen Betriebsstrukturen möglich sein.
Kreisobmann Wilfried Löwinger bestätigte, dass Landwirte und Schäfer mit ähnlichen Problemen belastet seien. Er sicherte den Schafhaltern im Rahmen des Tierschutzes und - wohls gerade auch hinsichtlich des zunehmenden Wolfsbestands gute Zusammenarbeit zu. Robert Lechner, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft für Lämmer, stellte die meist hervorragende Qualität des bayerischen Lamms heraus, wies aber auch auf einige Schwachstellen hin. Gerade im Herbst würden Lämmer angeboten, die nicht vermarktungsfähig seien: nicht schlachtfähig, ohne Fleischansatz und damit mit einer sehr schlechten Ausschlachtung. Das dürfe sich der bayerische Schäfer gerade unter dem Konkurrenzdruck ebenfalls qualitativ guter Ware aus anderen EU-Staaten nicht erlauben.
Neben der Direktvermarktung wie im Raum Oberfranken, wie z.B. das "Juralamm" werden seit einem Jahr regionale Lämmer aus Bayern über Rewe vermarktet. Die unter "geprüfter Qualität aus Bayern" produzierten Lämmer werden im sechswöchigen Rhythmus aktuell in ausgesuchten Märkten angeboten, eine Ausweitung auf Süddeutschland ist angedacht.
Gottfried Prantl vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stellte fest, dass die Zahl der Schafhalter sich aktuell stabilisiert hat. Schafe seien für den Erhalt wertvoller Naturschutzräume unersetzlich und würden deswegen vom Land Bayern unterstützt. Günther Herkert von der Firma Patura vertiefte über hüte- und wolfssichere Zäunung die Kenntnisse vieler Zuhörer. "Eine absolute Sicherheit gibt es nicht" stellte Herkert fest. Elektrifizierte Netz- oder Litzenzäune müssen Schafe in der Koppel und Hunde/Wölfe außerhalb der Koppel halten.
Hartmut Rauschert durfte in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender Bruno Leikam für 40-jährige und Thomas Neubauer aus Ebermannstadt für 25-jährige Mitgliedschaft ehren. red