Der Wolf im Kaninchenland

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Michael WEhner K enner des Stadtgebiets können sich leicht ausmalen, weshalb der Wolf ausgerechnet das etwas triste Areal im Schatten des Müllheizkraftwerks...

Michael WEhner

K enner des Stadtgebiets können sich leicht ausmalen, weshalb der Wolf ausgerechnet das etwas triste Areal im Schatten des Müllheizkraftwerks für seinen Antrittsbesuch in Bamberg auserkoren hat - nach jahrhundertelanger Absenz. Bei der Fläche nördlich der B 26 handelt es sich um eine der wenigen noch unbebauten Entwicklungsflächen Bambergs - Wolfsland gewissermaßen.
Dort, im Totwinkel dreier benachbarter Kommunen, sagen sich seit Jahren Fuchs und Hase gute Nacht. Was wörtlich zu nehmen ist. Denn in abendlicher Stunde laufen hier die Kaninchen in solchen Massen auf, dass Nutzer des Radwegs Richtung Hallstadt es schon erlebten, wie sich weiche Langohren um die Speichen wickelten. Prognosen, inwieweit das lustige Leben der Möhrenfresser im Bamberger Norden durch die Rückkehr des Jägers nun jäh zu Ende geht, sind schwer zu treffen. Aus Kaninchensicht wäre vor dem viel zitierten Spruch "Der tut nix, der will nur spielen" dringend zu warnen. Dennoch müssen die Einwohner der benachbarten Gemeinden wohl kaum um die Zukunft der alteingesessenen Samtpfoten fürchten, auch wenn nun der Wolf in ihren Reihen umgeht. Man mag über die Bamberger Rammler manches behaupten, auch dass die hiesigen Sandböden hemmungslos durchlöchern. Heurige Hasen sind es nicht.