von unserem Mitarbeiter Andreas Welz Vierzehnheiligen — Am vergangenen Freitag fanden Trauernde Trost bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Basilika von Vierzehnheiligen. Die ...
von unserem Mitarbeiter Andreas Welz
Vierzehnheiligen — Am vergangenen Freitag fanden Trauernde Trost bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Basilika von Vierzehnheiligen. Die Franziskaner hatten gemeinsam mit den Franziskusschwestern und der evangelischen Gemeinde Bad Staffelstein wieder zur "Oase des Trostes" eingeladen. Pater Heribert Arens unterstrich, dass es gleich sei, ob die Trauer ganz frisch ist oder schon länger währt. "Gerade wenn der Trauerprozess länger dauert und die Umwelt längst zur Tagesordnung übergegangen ist, fühlen sich Trauernde oft einsam und alleingelassen", sagte er. Dieser Gottesdienst gebe der Trauer Raum und lasse zu, was zugelassen sein will.
Der evangelische Pfarrer Matthias Hagen kleidete den Schmerz des Loslassens in der Schilderung eines bewegenden Abschieds während einer Trauerfeier auf dem Friedhof.
Er warf Fragen auf, die zu spät sind für Antworten und Korrekturen. Ein Baum nahe am Grab, der einen starken Ast verlor, war Sinnbild für den Schmerz. Die Narbe, noch frisch, die sich langsam aber stetig schließen werde. Die Narbe gehöre zum Baum und mache ihn zu dem, was er ist und wie er bleiben werde, so Pfarrer Hagen. Wie ein Baum, der wieder zarte Blätter treibt, werde Absterben und Treiben, Vergehen und Werden deutlich. "Tod und Leben haben denselben Stamm, dieselbe Wurzel, haben denselben Grund und dasselbe Ziel", sagte der Geistliche. Auch die Trauer könne sich verwandeln, aus ihr könne grünende Freude wachsen, und die Narbe werde Zeichen neuen Lebens sein.
Die Gemeinde versammelte sich an einer Mauer aus Ziegelsteinen, die Mesner Tobias Hartmann zwischen Haupt- und Gnadenaltar aufgebaut hatte. Die Gläubigen hatten zuvor die Namen ihrer Verstorbenen auf grüne und rote Kärtchen geschrieben. Das rote steckten sie in die Mauer, die Namen auf den grünen Kärtchen verlasen Franziskusschwester Alexia Hoderlein, Pater Heribert Arens und Pfarrer Matthias Hagen.