Der Studiengang "Vegan Food Management" sorgt für Aufsehen

1 Min
Mareike Leismann
Mareike Leismann
 

Vegane Ernährung ist voll im Trend. Das hat auch die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) erkannt und bietet in Bamberg ab Oktober einen Bachelor-Studienga...

Vegane Ernährung ist voll im Trend. Das hat auch die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) erkannt und bietet in Bamberg ab Oktober einen Bachelor-Studiengang "Vegan Food Management" an. Interessierte können am Mittwoch, 29. Juni, um 17 Uhr bei einem Infoabend am FHM-Campus (Pestalozzistraße 10, Bamberg) näheres erfahren. Unter anderem wird Oecotrophologin Dagmar Herzing einen Vortrag zum Thema "Vegan - Weltbild oder Wirtschaftsfaktor?" halten. Im Kurzinterview erklärt Mareike Leismann, wie das Angebot entstanden ist. Die 32-Jährige leitet den Bereich Programm- und Qualitätsentwicklung der FHM und hat den Studiengang mitentwickelt und konzipiert.

Wie entstand die Idee, einen Studiengang "Vegan Food Management" anzubieten?
Mareike Leismann: Da ich selbst Veganerin bin und in den vergangenen Jahren aktive Aufklärungsarbeit im Bereich der vegetarischen und veganen Ernährung gemacht habe, bin ich oft mit jungen Veganern in Kontakt gekommen. Und gerade die suchen vermehrt einen Studiengang, bei dem sie ihre Wert- und Moralvorstellungen mit einer Berufsbefähigung verbinden können. Das steigende Angebot an veganen Produkten sowie die erste vegane Supermarktkette zeigen auch den steigenden Bedarf an speziellen Fachkräften.
Was werden die Studenten lernen?
Der Bachelor-Studiengang "Vegan Food Management" qualifiziert grundlegend im Bereich der allgemeinen Betriebswirtschaft sowie in der Ernährungswissenschaft. Es werden Module wie Soziologie des Essens, Tierethik und Tierschutz, Ernährungslehre und Ernährungsmedizin, Vegan Food und Product Management oder auch Lebensmittel-, Verbraucher- und Markenrecht gelehrt. Alle Module haben immer einen ethischen, sozialen oder gesundheitlichen Bezug.

Und in welchen Berufen können die Absolventen danach arbeiten?
Es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Das kann im Bereich der Beschaffung oder im Vertrieb in der Lebensmittelindustrie, im Marketing oder Produktmanagement veganer Produktlinien, im Feinkost-, Groß- und Einzelhandel, in Verbänden und Institutionen mit veganem Bezug oder im Corporate Social Responsibility Management sein.

Dürfen sich nur Veganer für den Studiengang anmelden?
Es dürfen sich alle bewerben, die die formalen Zugangsberechtigungen für ein Fachhochschulstudium besitzen und sich für einen Studiengang mit einer ernährungswissenschaftlichen und einer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung vorstellen können. Es ist dabei aber nicht zwingend erforderlich selbst vegan zu sein. Interesse und eine positive Grundeinstellung für vegane Ernährung sollten aber vorhanden sein.

Wie groß ist bislang die Resonanz?
Ja, der Studiengang hat für großes Aufsehen gesorgt und viele Interessierte angelockt. Wir haben zahlreiche Bewerbungen insbesondere am Standort Bamberg erhalten. Bis zum 31. August kann man sich noch für die drei Standorte Bamberg, Bielefeld und Köln bewerben. Die Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt unterstützt diesen Studiengang sogar mit einem Stipendium. Bewerbungen sind auch hierfür noch möglich.

Die Fragen stellte
Michael Memmel