Erlau — Der Walsdorfer Ortsteil Erlau stand ganz im Zeichen der Feuerwehr. Die Erlauer Wehr war Ausrichter des diesjährigen Kreisjugendleistungsmarsches und feierte außerdem das 30...
Erlau — Der Walsdorfer Ortsteil Erlau stand ganz im Zeichen der Feuerwehr. Die Erlauer Wehr war Ausrichter des diesjährigen Kreisjugendleistungsmarsches und feierte außerdem das 30-jährige Bestehen der eigenen Jugendgruppe.
51 Teams der Landkreiswehren gingen an den Start. Auf 3,7 Kilometern waren einschließlich Start und Ziel zwölf Prüfungen zu absolvieren. An den Stationen waren insgesamt 39 Schiedsrichter eingesetzt, die höllisch aufpassen mussten, dass ihnen die aufgebauten Pavillons, Papiere oder andere Gegenstände nicht einfach von dem stark auffrischenden Wind weggeblasen wurden. Hinter dem Festzelt knickten die Böen einen Apfelbaum um und schlugen eine Schneise in die Böschung.
Die Beurteilungskriterien sind eng gefasst. Schon bei der Begrüßung durch Kreisbrandinspektor Friedrich Riemer konnten die Jugendgruppen Strafpunkte sammeln, zum Beispiel durch eine verpatzte Meldung.
Auch das sei eine Vorbereitung auf den Ernstfall, so Riemer, der sich seiner Aufgabe souverän und humorvoll entledigte. "Eine ordentliche Meldung bei der Einsatzleitung vor Ort ist von größter Bedeutung für den Erfolg der Rettungsaktion." Hände und Ohren der Jugendlichen wurden hinsichtlich von Verletzungen und Schmuckstücken kontrolliert. Feuerwehrfrau Stefanie Burkard musste sich ihren Ohrring abkleben lassen, denn "das Ohr hierlassen kann sie ja nicht". Dann ging es auf die Strecke.
Riemer betonte jedoch, dass trotz des Leistungsdrucks auch ein Spaßfaktor nicht zu kurz kommen dürfe: "Wir machen das alles hier in unserer Freizeit, und Freizeit muss Spaß machen. Da draußen haben wir genügend Ärger und böse Überraschungen abzuarbeiten."
204 Jugendliche waren mit ihren Betreuern und Ausbildern ab 9 Uhr in Erlau unterwegs.
Gegen 15.40 Uhr hatte es auch die letzte Gruppe geschafft.
Kreisjugendwart Edgar Dünkel leitete die Siegerehrung ein und begrüßte den Schirmherrn der Veranstaltung, Walsdorfs Bürgermeister Heinrich Faatz, und den stellvertretenden Landrat Johann Pfister. "Es gibt zwar nur 15 Pokale, aber alle, die mitgemacht haben, haben auch gewonnen", so Pfister.
Die vier bestplatzierten Teams werden den Verband beim Bezirksleistungsmarsch vertreten. Eindeutig dominant waren die Jugendgruppen aus Oberhaid, die die Plätze 1, 2 und 4 belegten. Platz 1 belegte das Team Oberhaid 2, das alle Aufgaben vollkommen fehlerfrei (!) meisterte, gefolgt von Oberhaid 3, auf Platz 4 landete dann Oberhaid 1. In diese Phalanx konnte mit Bronze nur die Gruppe Hallstadt 1 einbrechen.
Eine Auszeichnung für die gute und beispielhafte Organisation hätte nach übereinstimmender Meinung der Feuerwehr-Führungskräfte auch die gastgebende Wehr verdient.
"Das war eine tolle Veranstaltung", so Kreisbrandinspektor Riemer. Möglich gemacht hatten das vor allem auch die rund 80 Helfer, die unermüdlich, Tag und Nacht, im Einsatz waren.
"Up rising" begeistert Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst. Ein Gottesdienst der besonderen Art im voll besetzten Festzelt, denn für den musikalischen Rahmen sorgte die Stegauracher Jugendgruppe "Up rising", drei junge Männer und eine Leadsängerin, deren Telefonnummer nach einer klasse Vorstellung und Begleitung beim Erlauer Jungvolk zu einem Objekt der Begierde mutierte.
Pfarrer Ulrich Rauh und Diakon Joseph Geißinger rückten die Feuerwehr im allgemeinen und die Erlauer Jugendgruppe im besonderen in den Fokus des Gottesdienstes. Geißinger hatte sein goldenes Leistungsabzeichen an seinen "Dienstanzug" geheftet, denn der Diakon war selbst jahrelang ein aktiver Feuerwehrmann.
Die Segnung des Wimpels und der Personen, die ihn tragen und ihm folgen, bildete den würdevollen Abschluss der Feierstunde. Der Wimpel ist ein Geschenk des Schirmherrn an seine Jugendlichen. Heinrich Faatz, damals 1. Kommandant der Wehr, hatte gemeinsam mit seinem Stellvertreter Günter Berger vor 30 Jahren die Jugendgruppe ins Leben gerufen.
Dieter Grams