Der Kuppenweg belohnt den Wanderer mit weiten Panorama-Ansichten und guten Einkehrmöglichkeiten.
Der schnelle Weg zur attraktiven Wanderung: Wer gerne spontan aufbricht, oder nicht allzuviel Zeit hat, für den ist die "Extratour Kuppenweg" zwischen Platz und dem Würzburger Haus (Karl-Straub-Haus) ideal. Nur wenige Kilometer sind es per Pkw von Bad Kissingen oder Bad Brückenau zum Startpunkt in Platz, wo es - gut ausgeschildert - etliche Parkmöglichkeiten gibt. Für den mit zehn Kilometern nicht allzu langen "K-Weg" sollte man etwa drei Stunden einplanen - wenn man ihn in voller Länge absolvieren will. Es gibt mehrere Abkürzungs-Möglichkeiten, und wer Asphalt-Untergrund bevorzugt, der kann auch abseits des eigentlichen Wanderwegs gut zum Würzburger Haus und zurück gelangen: dann wird die Tour zum - etwas ausgedehnten - Spaziergang.
Viel schöner ist es natürlich, der abwechslungsreichen K-Route in Gänze zu folgen. Es empfiehlt sich rechts herum zu gehen, also gleich die Platzer Kuppe ins Visier zu nehmen, denn links herum würde ein ziemlich langer stetiger Anstieg von Geroda bis hinauf zum Würzburger Haus drohen (abwärts tut man sich hier im letzten Drittel der Runde leichter).
Auf dem Weg hinauf zur Platzer Kuppe (737 Meter) fällt zunächst links das "Scholzehägle" ins Auge, ein markanter kleiner bewaldeter Basaltkegel. Hier gibt es auch eine Tafel, die über die Wasserversorgung von Platz in früheren Zeiten informiert. Weiter geht es an Gebüsch- und Baumreihen entlang zum Fuß der Platzer Kuppe und dann hinein in das Naturwaldreservat. Hier lohnt es sich immer einmal stehenzubleiben. Zum einen, weil der Anstieg seinen Schweißtribut fordert, zum anderen, weil hier riesige Buchen in weitestgehend naturbelassenem Wald zu bestaunen sind.
In einer Waldeinsamkeit, die fast märchenhaft wirkt. Hat man es schließlich zum Wiesengipfel hinauf geschafft, dann liegt der anstrengendste Teil des Kuppenweges eigentlich schon hinter dem Wanderer, denn die weiteren Abschnitte haben nur noch wenig Tendenz nach oben.
Die Platzer Kuppe präsentiert sich oft rau, lädt aber doch zum Verweilen ein. Und das zu jeder Jahreszeit. Der Blick reicht im weiteren Süden über den Büchelberg bei Hetzlos hin zum Sodenberg. Näher gelegen sind der Kreßberg bei Schondra, die Schildecker Kuppe, die Mettermich, die drei Pilsterköpfe und der Dreistelzberg. Ebenso kann man die Reste des Lindenstumpfes, der einst für den Autobahnbau geopfert wurde, erahnen. Gut für Wanderer: Die A7 ist kaum zu sehen, nur entfernt zu hören. Und: Die noch vor Kurzem vorgesehene Riesen-Strommasten-Trasse der früheren Südlink-Planung wird es nicht geben.
Die Platzer Kuppe bietet gute Gelegenheit zur Rast. Auf einer der Bänke sitzen Elke Bott und Thomas Dittmayer aus Bad Brückenau. Sie haben eigentlich einen eng getakteten Zeitplan, "aber wenn wir schon mal Luft haben, dann kommen wir gerne hierher", sagt der Gastronom, und Elke Bott ergänzt: "Hier in der Rhön hat man doch fast alles, was man für Entspannung in der Freizeit braucht."
Der K-Weg windet sich nun auf alten Wurzelwegen und an Wiesenrand-Steinhaufen entlang leicht in die Höhe, um dann in Richtung Westen abzubiegen.
Der folgende Streckenabschnitt - meist auf Schotter - zieht sich ein wenig hin, bis nach etwa zwei Kilometern das Würzburger Haus erreicht ist. Das Traditionshaus des Rhönklubs lädt zur Rast, im Freien bietet sich dem Auge eine weite Panorama-Linie mit den beiden Auersbergen, der Dammersfeldkuppe und dem 910 Meter hohen Eierhauck mitten im Gebiet des Truppenübungsplatzes. Für Familien ist das Würzburger Haus ideal, denn zum einen ist es auch per Auto gut zu erreichen, es gibt einen Kinderspielplatz - zum anderen ist das Berghaus Rhön nicht weit, das ebenfalls einen Spielplatz hat.
Der Kuppenweg biegt schon auf dem Parkplatz des Würzburger Hauses nach Osten ab. Über gut einen Kilometer sieht man nun in der Ferne wieder die südlichen Rhön-Ausläufer, ehe sich der Tourenverlauf scharf rechtwinklig nach unten in Richtung Geroda absenkt. Auf diesem längeren abschüssigen Streckenabschnitt geht es an Viehweiden entlang.
Noch vor Geroda überquert der Kuppenweg auf kleinen Holzbrücken die Thulba und führt in einer letzten kleinen Steigung auf Natur-Waldwegen, die letzte Anhöhe hinauf. Eine Info-Tafel erklärt die Geologie der Schondraer Senke. Schließlich taucht am Horizont Platz auf, wo man ebenso wie in Geroda einkehren kann.