Zum Thema Namensgebung für das Forchheimer Altstadtfest: Angenommen, der Stadtrat entschlösse sich tatsächlich für den neuen Namen "Mauerscheißer" für unser Altstadtfest, dann würde jeder auswärtige B...
Zum Thema Namensgebung für das Forchheimer Altstadtfest: Angenommen, der Stadtrat entschlösse sich tatsächlich für den neuen Namen "Mauerscheißer" für unser Altstadtfest, dann würde jeder auswärtige Besucher sicherlich neugierig nach der Bedeutung dieses Namens fragen. Alteingesessene Forchheimer würden ihm das so erklären: "Im Dreißigjährigen Krieg belagerten die Schweden die Forchheimer Festung. Es gelang ihnen aber nicht, sie einzunehmen. Daraufhin beschlossen sie, die Bevölkerung auszuhungern. Als die Lage der Eingeschlossenen immer verzweifelter wurde, besannen sie sich auf eine Kriegslist. Sie setzten sich mit ihrem blanken Hinterteil auf den Rand der Festungsmauer und entledigten sich ihrer Notdurft. Die Schweden zogen daraus den Schluss: Wenn bei den Forchheimern die Verdauung noch so gut funktioniert, dann haben sie wohl auch noch genug zu essen. Resigniert zogen die Belagerer ab." So erzählt es eine Anekdote der Stadtgeschichte. Was lehrt die Anekdote? Wir Forchheimer geben niemals auf, wir sind pfiffig, manchmal ein bisschen frech und finden auch für ausweglose Situationen Lösungen. Wir sind eben fränkische Fregger. Und das feiern wir.
Ich glaube, über diese Erklärung würde jeder Fremde schmunzeln und uns anerkennend auf die Schulter klopfen, auch wenn sie historisch nicht belegt ist.
Übrigens: Hat je schon einmal ein Tourist den kleinen Kerl, der im Fachwerk unseres Rathauses sitzend seinen blanken Hintern zeigt, als anstößig empfunden? Deshalb plädiere ich für die Namensgebung: Das Mauerscheißerfest. Ein Fest für fränkische Fregger! Der Name ist pfiffig, ein wenig frech, macht neugierig.
Natürlich werden einige die Gelegenheit nutzen, uns zu verspotten. Wir Forchheimer sind selbstbewusst genug, das auszuhalten. Gerhard Reichel
Forchheim