Der Maulwurf stürmt in den Fünfmeterraum des VfR

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26 Maulwurfhügel durchziehen den Fünfmeterraum auf dem Sportplatz des VfR Hermannsberg-Breitbrunn. Fast täglich kommt einer dazu. Ob da für den Winter eine alte Bauernregel zutreffen wird? Foto: Günther Geiling
26 Maulwurfhügel durchziehen den Fünfmeterraum auf dem Sportplatz des VfR Hermannsberg-Breitbrunn. Fast täglich kommt einer dazu. Ob da für den Winter eine alte Bauernregel zutreffen wird?  Foto: Günther Geiling

Wo sich sonst die Fußballer im Strafraum drängen, ist derzeit der Maulwurf aktiv. Das Tier schüttet Haufen über Haufen auf dem Sportplatz des VfR Hermannsberg-Breitbrunn auf. Wegen Corona wird schon s...

Wo sich sonst die Fußballer im Strafraum drängen, ist derzeit der Maulwurf aktiv. Das Tier schüttet Haufen über Haufen auf dem Sportplatz des VfR Hermannsberg-Breitbrunn auf. Wegen Corona wird schon seit längerer Zeit kein Fußball mehr gespielt. Mit etwas Humor könnte man sagen, die 26 Haufen im Fünfmeterraum stehen für zwei Mannschaften mit Ersatzspielern, und einen Schiedsrichter kann man sich auch dazudenken.

Dass sich derzeit dort Erdhügel an Erdhügel reiht, liegt möglicherweise am bisher milden Winter. Mit dem Kopf schiebt ein Maulwurf überschüssiges Erdmaterial nach oben, wirft den "Bauschutt" vor seine eigene Haustür und wird so seinem Namen gerecht, der "Erdwerfer" bedeutet.

Wäre es bisher so kalt gewesen, wie es jahreszeitlich eigentlich sein sollte, hätte sich der Maulwurf längst tiefer ins Erdreich zurückgezogen und würde die meiste Zeit auf der faulen Haut liegen. Im Sommer sind die Gangsysteme meist bis zu 40 Zentimeter tief. Im Winter muss der "Buddler" dagegen bis zu einem Meter tief ins Erdinnere vorstoßen, um genügend Nahrung zu finden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Maulwurf in seinem Bau eigene Kühlkammern anlegt und dort Nahrung für den Winter bereitlegt. Dies geschieht unter anderem mit einem Vorrat an Regenwürmern.

Ein besonders großer Maulwurfshügel gibt zudem einen Hinweis auf das darunterliegende "Winternest", die "Burg", die ein ringförmiges Belüftungssystem umgibt. Ist der Vorrat an Nahrung aufgebraucht, sucht das Tier zuweilen auch über der Erde nach Nahrung. Der Maulwurf hält nämlich weder Winterschlaf noch Winterruhe; das Tier fällt höchstens in eine Art Kältestarre.

Die Aktivität des Maulwurfs mitten im Winter erinnert an eine alte Bauernregel. So darf man gespannt sein, ob sich in diesem Jahr der Spruch bewahrheitet: "Wirft der Maulwurf seine Hügel neu, währt der Winter bis zum Mai." Und das könnte nicht nur in Breitbrunn gelten. Frische Maulwurfhaufen sieht man derzeit an vielen Stellen. Die Tiere, die man selten zu Gesicht bekommt, sind fleißig.