Der Landkreis Kulmbach will sich für den Wettbewerb "Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen" bewerben. Nach dem großen Erfolg der bayernweit zwölf Modellregionen sucht Landwirtschaftsministerin Micha...
Der Landkreis Kulmbach will sich für den Wettbewerb "Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen" bewerben. Nach dem großen Erfolg der bayernweit zwölf Modellregionen sucht Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nun in einer neuen Wettbewerbsrunde sechs weitere Modellregionen. Wie Klimamanagerin Ingrid Flieger bei der Vorstellung des Wettbewerbes in der Sitzung des Kreisausschusses erläuterte, sollen noch mehr Gemeinden ermuntert werden, gemeinsam konkrete Pläne zu erarbeiten, wie sich Ökologie, Regionalität und Nachhaltigkeit umsetzen lassen. Landrat Klaus Peter Söllner rief die Mitglieder des Kreisausschusses zur Bewerbung auf. "Wir bewerben uns jetzt einfach einmal!"
Ingrid Flieger erläuterte den Begriff "Staatlich anerkannte Öko-Modellregion": "Hier arbeiten Kommunen, Landwirte, Verarbeiter und Verbraucher zusammen, um den ökologischen Landbau in der Region voranzubringen."
Eine unabhängige Jury trifft voraussichtlich bis Ende September eine Vorauswahl von Regionen, die in die eigentliche Bewerbungsphase starten können. Bis zum 31. Januar 2019 ist dann ein Bewerbungskonzept zu erstellen. Die Gewinner werden zu staatlich anerkannten Öko-Modellregionen ernannt.
In einer ersten Kontaktaufnahme mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde erreicht, dass sich der Naturpark Frankenwald für eine Öko-Modellregion bewirbt. Mit dabei wären folgende Gemeinden des Landkreises Kulmbach: Grafengehaig, Guttenberg, Kupferberg, Ludwigschorgast, Marktleugast, Neuenmarkt, Presseck, Rugendorf, Stadtsteinach, Untersteinach und Wirsberg. Eine weitere Öko-Modellregion im Kulmbacher Land wäre mit den Kommunen Mainleus-Kulmbach, Ködnitz, Trebgast, Harsdorf und Neudrossenfeld denkbar. Ebenso die Region um Thurnau, Wonsees und Kasendorf.
SPD-Kreisrat Hermann Anselstetter sprach von einem interessanten Projekt. Die geplanten Photovoltaikfreiflächenanlagen liefen dem allerdings total zuwider. Anselstetter: "Ich verstehe nicht, warum der Regionale Planungsverband Oberfranken-Ost hinsichtlich dieser großflächigen Anlagen keine Schritte unternimmt, um eine Ordnung reinzubringen." FDP-Kreisrat Veit Pöhlmann unterstützte Anselstetter in seiner Forderung und stellte fest: "Photovoltaikfreiflächenanlagen sind ein Verbrechen an der Landschaft und an einer nachhaltigen Landwirtschaft."
Stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann (CSU) sagte: "Dass wir Photovoltaikanlagen brauchen, ist unstrittig und die Energiewende ist auch ein ökologisches Projekt." FW-Kreisrat Klaus Förster war der Meinung, man könne nicht generell gegen Photovoltaikfreiflächen- oder Windkraftanlagen sein: "Eine Kombination von beiden ist für die Zukunft der richtige Weg."