Der Färbers-Rudi feiert seinen 90.

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Bürgermeister German Hacker und Altbürgermeister Hans Lang (von rechts) gratulieren Rudi Welker (sitzend) zum 90. Geburtstag. Für Welkers Frau Anna gab es Blumen. Foto: Richard Sänger
Bürgermeister German Hacker und Altbürgermeister Hans Lang (von rechts) gratulieren Rudi Welker (sitzend) zum 90. Geburtstag. Für Welkers Frau Anna gab es Blumen.  Foto: Richard Sänger

Herzogenaurach — Im Vorjahr feierten Anna und Rudi Welker das Fest der eisernen Hochzeit. Am Samstag gab's wieder was zu feiern: Rudi Welker wurde 90 Jahre ...

Herzogenaurach — Im Vorjahr feierten Anna und Rudi Welker das Fest der eisernen Hochzeit. Am Samstag gab's wieder was zu feiern: Rudi Welker wurde 90 Jahre alt.
Ehemalige Weggefährten, wie Altbürgermeister Hans Lang und seine Gattin Helga sowie das amtierende Stadtoberhaupt German Hacker stießen mit dem Jubilar an. Unter dem Namen "Färbers-Rudi" ist der Jubilar allen älteren Herzogenauracher bekannt und auch aus dem Bettenfachgeschäft an der Hauptstraße. Über 18 Jahre war er als Vertreter der Freien Wähler Zweiter Bürgermeister von Herzogenaurach und brachte es so auf eine über 38-jährige Stadtratszugehörigkeit. Der Stadtrat würdigte sein Engagement mit den Stadtmedaillen in Silber und Gold.
Der heute 90-jährige Rudi Welker wollte ursprünglich Lehrer werden. Allerdings fiel sein Bruder Erwin 1941 und er musste in der Landwirtschaft der Eltern mithelfen. Neben dem Bauernhof musste auch das Geschäft, das schon 1881 gegründet wurde, betrieben werden. In den Anfangsjahren hatte die Familie in einem Nebenbau eine Färberei, "davon haben wir noch heute unseren Hausnamen", erzählte Rudi Welker.


In Vereinen aktiv

Er ist aber nicht nur für seine politische Arbeit bekannt, sondern auch über den Liederkranz 1861 Herzogenaurach. Gleich nach dem Krieg, als die Vereine wieder agieren durften, war er mit dabei. Über 40 Jahre führte er den "Liederkranz" auch als Vorsitzender und konnte seiner Tochter Ursula, der jetzigen Vorsitzenden, wertvolle Tipps geben.
Im Januar wurde Rudi Welker beim Heimatverein für seine 70-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt und zum Ehrenmitglied ernannt. Welker half mit, das Stadtmuseum im "Fähnleinsturm" (Fehnturm) wieder auf Vordermann zu bringen und war aktiv bei der Baumpflanzaktion für die 600-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 1949. Auch gehörte er als aktiver Fußballer dem 1. FC an.
Übers Fußballspielen vergaß er manchmal auch seine Pflichten, als er einmal mit seinem Ochsengespann und einer Fuhre Heu nach Hause fuhr, band er die Ochsen kurzerhand an einen Baum und kickte in den Aurachwiesen mit seinen Sportkameraden. Dass es daheim dafür eine heftige Gardinenpredigt gab, daran kann er sich heute noch erinnern. Später widmete sich "der Färbers-Rudi" vor allem dem Textil- und Bettengeschäft in der Hauptstraße, das er 1948 übernommen hatte. 1974 vertrat er im Ortsverband Herzogenaurach die Belange des Bayerischen Einzelhandels und war Mitglied der IHK in Nürnberg. 1966 wurde er in den Stadtrat gewählt und ab 1984 war er Zweiter Bürgermeister.
Natürlich versammelte sich die Großfamilie, um mit Vater und Opa sowie Uropa zu feiern.