Der Neubau von Brücken ist seit einigen Jahren im Raum Baiersdorf an der Tagesordnung. Man erinnere sich nur an die beiden Behelfsbrücken, die wegen der Ern...
Der Neubau von Brücken ist seit einigen Jahren im Raum Baiersdorf an der Tagesordnung. Man erinnere sich nur an die beiden Behelfsbrücken, die wegen der Erneuerung der Autobahnquerung und wegen des Neubaus der ICE-Strecke notwendig waren. Aktuell ist der Norden betroffen, weil die Deutsche Bahn die Brücke in der Verbindungsstraße Baiersdorf-Kersbach neu baut.
Doch das nächste große Brückenprojekt steht an. 2019 will die Autobahndirektion die Brücke über die Autobahn an der südlichen Stadtausfahrt neu bauen. Der Grund: Wegen der hohen Verkehrsauslastung der A 73 - rund 65 000 Fahrzeuge am Tag - wurde bereits der Seitenstreifen in südlicher Richtung zu einer zusätzlichen Fahrspur ausgebaut. Nun folgt der Seitenstreifen in nördlicher Fahrtrichtung. Bei der Projektierung stellte sich heraus, dass die Brücke aus den 70er Jahren zu niedrig ist für die temporäre Seitenstreifenfreigabe. Bei hohen Lastwagen besteht die Gefahr des Anstreifens.
Günstiger Zeitplan
Der Zeitplan kommt Baiersdorf entgegen, teilte Bürgermeister Andreas Galster (CSU) dem Stadtrat mit. Denn bis 2019 soll der wichtigste Strang der Kanalerneuerungen gebaut sein. Begonnen hat man im vergangenen Jahr mit den Baumaßnahmen in der Judengasse. Im Anschluss daran soll die Verbindung vom Hauptkanal in der Jahnstraße durch die Hauptstraße neu geschaffen werden.
Das bedeutet für rund ein Jahr, dass eine Durchfahrt durch den alten Ortskern nicht möglich ist. Die innerörtlichen Verkehrsteilnehmer müssen entweder die Bürgermeister-Fischer-Straße nutzen oder die Straßenzüge im Stadtwesten. Dieser zweite Weg durch die Stadt ist aber heuer auch versperrt. Denn im Bereich der Linsengrabenstraße wird der dortige Kanal ausgewechselt. 2019, so Galster weiter, soll dann das Areal um die Kirche und den Rathausplatz Kanalbaustelle werden. Davon ist der innerörtliche Verkehr weniger betroffen.
Zu dem Bauvorhaben der Autobahndirektion hatte Ende Februar ein Gespräch mit Vertretern der Stadt, des Bauherrn und des Landratsamts stattgefunden. Dabei standen drei Bauvarianten zur Debatte. Variante eins ist der Neubau in derselben Form wie bisher, allerdings mit einem Geh- und Radweg auf der Westseite. Dafür hätte der Kreis die Kosten zu übernehmen. Diese Bauweise brächte eine Vollsperrung für ein halbes Jahr mit sich.
Und viel Verkehr in der Altstadt. Denn alle Bewohner von Straßen im Südwesten müssten, um Richtung Erlangen zu fahren, zuerst nach Norden, um über die Jahnstraße und die dortige Brücke über die Bürgermeister-Fischer-Straße nach Süden zu gelangen.
Die zweite Variante ist baugleich zur ersten, nur an der Ostseite entstünde ebenfalls ein Geh- und Radweg. Die Kosten dafür blieben bei der Stadt Baiersdorf. Nach den Erfahrungen mit den anderen Brückenneubauten will Galster auch für diese Vorhaben eine Behelfsbrücke, um das geschilderte Verkehrschaos in der Altstadt zu verhindern. Allerdings müsste sich die Stadt wie bei den beiden anderen Brückenneubauten an diesen zusätzlichen Kosten beteiligen.
Der Bauausschuss des Stadtrats sprach sich für die Variante drei aus. Bei dieser Alternative wird die neue Brücke südwestlich der bestehenden gebaut. Bis zur Fertigstellung kann die vorhandene genutzt werden. Nur für die Zeit der Anbindung an die Erlanger Straße müsste diese gesperrt werden.