Das Wallfahrtsmuseum bleibt weit hinter den Erwartungen zurück

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Das Wallfahrtsmuseum Gößweinstein schreibt rote Zahlen. Wie hoch das Defizit im vergangenen Jahr war, gab der Vorsitzende des Trägervereins, Harald Bogner, auf Nachfrage in der jün...

Das Wallfahrtsmuseum Gößweinstein schreibt rote Zahlen. Wie hoch das Defizit im vergangenen Jahr war, gab der Vorsitzende des Trägervereins, Harald Bogner, auf Nachfrage in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bekannt.
Beim Markt Gößweinstein hatte der Trägerverein wegen dieses Defizits eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags von bisher 6000 auf 10 000 Euro beantragt.
Jürgen Kränzlein (SPD) monierte, dass dem Marktgemeinderat die Zahlen für das Wallfahrtsmuseum nicht bekannt sind. Dass das Wallfahrtsmuseum ein Minus schreibt, hängt laut Bogner vor allem mit den rückläufigen Besucherzahlen zusammen. Bei der Museumseröffnung schätzte man noch, dass jährlich rund 12 000 Besucher in das Museum kommen.
Nun habe sich die Besucherzahl bei 3000 bis 4000 Besucher pro Jahr eingependelt. "Die Besucherkalkulation war von Anfang an nicht ganz richtig", räumte Bogner ein. "Das Wallfahrtsmuseum ist ein wichtiger Teil von Gößweinstein", so Daniela Drummer (FWG). Sie machte sich dafür stark, den Trägerverein künftig besser zu unterstützen.
Für Zweiten Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD) sollte man reger in Sachen Mitgliederwerbung für den Trägerverein sein.
"Außer den ganz großen Museen sind alle Museen ein defizitär", ordnete Georg Lang (CSU), der nun selbst Museumsführungen anbietet, den Sachverhalt ein wenig ein. Laut Lang ist das Museum sehr bedeutend für die Wallfahrt im gesamten nordbayerischen Raum. Wieso sich dann das Erzbistum Bamberg nicht an den Kosten beteiligt, wollte Rainer Polster (FWG) wissen. Dort habe man nachgefragt, jedoch eine Absage bekommen, antwortete Bogner. Polster forderte ein Signal nach Bamberg. Zumindest einen einmaligen Zuschuss sollte die Erzdiözese nach Polsters Meinung lockermachen.
"Wenn ich mir die Zahlen so anschaue, dann stimmt irgend etwas nicht", so Reinhold Hutzler ( BG). Er habe den Eindruck, dass sich viele Wallfahrer sogar lustig über das Museum machen würden. "Als die Totenbretter ausgestellt waren, fragten sich die Wallfahrer, ob sie unter die Indianer geraten sind", so Hutzler.
Am Ende stimmten Hutzler und Benno Beck (BMG) gegen eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags für den Markt.