Das "Heimatdorf" darf bleiben

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Die Eventhütte bildet das Zentrum der Outdoor Base, die inzwischen "Heimatdorf Fränkische Schweiz" heißt. Foto: Act.3/Archiv
Die Eventhütte bildet das Zentrum der Outdoor Base, die inzwischen "Heimatdorf Fränkische Schweiz" heißt.  Foto: Act.3/Archiv

Das Gremium stimmte nach einer ausführlichen Diskussion einstimmig dafür, das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans einzuleiten. Damit wird der Bereich ein Sondergebiet zur Freizeitnutzung.

Bereits Mitte 2016 stimmte der Marktgemeinderat für das Projekt "Outdoor Base" der Firma Act 3 auf dem Gelände hinter dem Gasthof "Zur guten Einkehr" in Morschreuth. Damals nur zum Bau einer Eventhütte in Holzbauweise, der Errichtung von Sanitäranlagen, der Aufstellung eines Catering-Containers und der Verlagerung des Parkplatzes. In der Zwischenzeit wurde aus der Outdoor Base ein riesiges Freizeitgebiet, für das vom Landratsamt Forchheim befristete Baugenehmigungen für die darauf befindlichen Gebäude bis zum 20. November 2020 erteilt wurden. Auch der ursprüngliche Name "Outdoor Base" wurde inzwischen in "Heimatdorf Fränkische Schweiz" geändert.

Ohne Änderung des Flächennutzungsplans und der Bauleitplanung wurde vom Landratsamt nun jedoch eine Verlängerung der Frist abgelehnt, was den Rückbau der bereits bestehenden Anlagen zur Folge hätte. Einstimmig, jedoch nicht ohne Diskussion, stimmten die Marktgemeinderäte nun der Einleitung des Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplans für ein Sondergebiet zur Freizeitnutzung zu. Der Bebauungsplan erhielt den Namen "Morschreuth-Steckelacker".

Jürgen Kränzlein (SPD) meldete erhebliche Bedenken gegen dieses Vorhaben an. "Wenn das so kommt, mit jetzt auch noch 40 Stellplätzen für Wohnmobile, ist dort Rummel und der das haben will, soll es haben, ich nicht", so Kränzlein. Er betonte, dass sich Morschreuth dann gravierend verändern werde. "Nur wenn die Morschreuther dahinter stehen, sollen sie es kriegen", so Kränzlein.

Für alle Urlauber

Denn was früher nur für Sportler gedacht war, ist jetzt für Familien und alle, die dort Urlaub machen wollen. "Das Konzept ist deutlich abgespeckt und nun geht es nur darum, das Verfahren anzustoßen", meinte jedoch Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG). "Was man jetzt schon machen könnte, wäre eine flächenmäßige Einschränkung", schlug Georg Lang (CSU) vor. Über den Inhalt müsse man sich jetzt aber noch nicht unterhalten, da dies Gegenstand des Verfahrens sei, so Lang weiter.

"Es wäre unanständig, das Gebiet zu verkleinern, damit er es nicht mehr umsetzten kann", wies Kränzlein Langs Abspeckvorschlag zurück und betonte, dass er dem Verfahren zustimmen werde. Allerdings müssten sich die Morschreuther einig werden, ob sie es dann auch so haben wollen. Bernhard Vogel (SPD), der unmittelbarer Anlieger ist, verwies darauf, dass aus dem ursprünglich geplanten "Hüttla" ein Veranstaltungshaus für 180 Personen geworden sei. Geschäftsleiter Peter Thiem riet, dem Verfahren zuzustimmen. "Erst dann sieht man, was gemacht werden soll", so Thiem.