Marion Krüger-Hundrup Rentierschlitten sind in Bamberg endgültig passé. Das Christkind des Jahres 2018 ist auf der Höhe der Zeit: Es kommt umweltbewusst im Elektro-Auto daher und verteilt seine Gesche...
Marion Krüger-Hundrup Rentierschlitten sind in Bamberg endgültig passé. Das Christkind des Jahres 2018 ist auf der Höhe der Zeit: Es kommt umweltbewusst im Elektro-Auto daher und verteilt seine Geschenke. Und zwar dank der "Erich und Elsa Oertel-Altenhilfestiftung", die heuer ihren zwanzigsten Geburtstag feiern konnte.
Und zwar ohne selbst Präsente für dieses Jubiläum einzustreichen, sondern um ein wahres Füllhorn auszuschütten: nämlich gleich fünf E-Fahrzeuge im Gesamtwert von 100 000 Euro. Die Bamberger Wohlfahrtsverbände Caritas, Diakonisches Werk, Rotes Kreuz, Arbeiterwohlfahrt und die Sozialstiftung bekommen jeweils so einen Wagen für die ambulante Altenpflege: "Ein kleines Stadtauto speziell für die Bedürfnisse der Pflegekräfte mit beispielsweise eigener Halterung für Desinfektionsmittel", wie Florian Dietz erläutert. Der Notar gehört zum Vorstand der Oertel-Stiftung.
Ein mit Folie überzogener Prototyp dieses Autos der Firma e-GO Automobile AG sei bereits symbolisch an Caritas-Geschäftsführer Peter Ehmann übergeben worden, sagt Dietz. Denn Ehmann sei es gewesen, der die Oertel-Stiftung auf diese neue Mobilitätsform aufmerksam gemacht habe. Die Caritas verfüge bereits über ein gewisses Kontingent solcher E-Fahrzeuge. Peter Ehmann habe den Stiftungsvorstand und Stiftungsrat mit der Idee angesteckt: "In der Altenpflege ist ein hoher Einsatz mobiler Kräfte nötig, die will die Oertel-Stiftung unterstützen", betont Florian Dietz.
Derzeit wird die "Oertel-e-Flotte" noch in Grönland auf Wintertauglichkeit getestet. Im Frühjahr 2019 soll sie dann durch die Bamberger Straßenmeere schippern. Bis es so weit ist, bleibt die Stiftung nicht untätig: "Eine unserer Förderungen mit der größten Breitenwirkung ist unsere Weihnachtsaktion", berichtet der Stiftungsvorstand. Sein Vorgänger Helmuth Jungbauer habe diese ins Leben gerufen. In diese Aktion sind der Oberbürgermeister der Stadt Bamberg und alle Bürgermeister im Landkreis Bamberg eingebunden: Sie benennen ältere Bürger, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind - pro Stadt 20, pro Landkreis-Gemeinde zehn Bürger, in Bamberg 60. "So kommen etwa 400 Namen zusammen", bilanziert Dietz. Diese Mitbürger bekämen in den Tagen vor Weihnachten Besuch von ihrem Bürgermeister, der ihnen einen Umschlag mit 100 Euro in bar aus Stiftungsmitteln als Weihnachtsgeld überreiche: "Ich bin jedes Jahr von den überwältigenden Rückmeldungen der Bedachten berührt", sagt Dietz zu dieser Aktion mit Breitenwirkung.
Glücksfall für die Stadt
Die "Erich und Elsa Oertel-Altenhilfestiftung" sei ein "Glücksfall für die Stadt Bamberg", meint Dietz. Denn diese Stiftung könne im Vergleich zu anderen Stiftungen "noch gut ausschütten", nämlich etwa eine Viertelmillion Euro jährlich. In den zwanzig Jahren ihres Bestehens habe die Stiftung insgesamt 2,3 Millionen Euro an Wohlfahrtsverbände und an Bedürftige vergeben. Damit sei der Wille der Stifterin Elsa Oertel, das Wohl alter Menschen im Auge zu behalten, erfüllt worden. Und zugleich bleibe durch ihre private Initiative die Erinnerung an sich, ihren Ehemann Erich als Unternehmer und ihrer beider Lebenswerk für die Nachwelt wach.