Das Wasser abzukochen wird für die Bürger in Bodengrub bei Dachstadt bald nicht mehr nötig sein. Der Hochbehälter wird saniert und ein vierter Brunnen wird gebaut. Dafür wurden nun die Aufträge vergeben.
Seit fast drei Jahren müssen die Menschen in Bodengrub bei Letten das Wasser abkochen. Es ist einfach zu stark verkeimt. Schon mehrfach haben sich die Bürger deshalb beschwert. "Uns wurde vorgeworfen, dass nichts getan wird. Es wurde aber etwas getan", sagt dazu Bürgermeister Wolfgang Rast (IU).
"Es hat länger gedauert, bis die Maßnahme ausgeschrieben wurde. Denn die Löschwassersituation in Bodengrub bedurfte vieler Stunden Überlegung", fügte Bauamtsleiter Andreas Finkes hinzu. Die Bürger werden mit Wasser von der dortigen Quelle versorgt.
Ein Wurzeleinwuchs verursacht die Verkeimung. Als dieser beseitigt wurde, war es besser. Die Quelle und die Wasserversorgung der Bodengruber waren bei dem Gesamtkonzept der Wasserversorgung untersucht worden.
Schwerer als erwartet
Ein Hochbehälter in der Nähe, um die Quelle als Löschwasser zu benutzen, schied ebenso aus wie die Überlegung, die Quelle zu sanieren.
In dem vorhandenen Hochbehälter sollte laut Planung eine Drucksteigerungsanlage für die Bodengruber eingebaut werden, mit zugeschalteter Brandschutzpumpe. Das wurde in der Gemeinderatssitzung im Mai so geschildert und die Planungen bis Herbst zugesichert. Nun war es so weit und die Maßnahmen konnten ausgeschrieben werden. Ganz so einfach war das jedoch nicht. Viele der angeschriebenen Firmen gaben kein Angebot ab. Oft kamen nur zwei Angebote zurück, obwohl zwischen acht und elf Firmen angeschrieben wurden. Und zwischen Kostensumme und Angebotssumme gab es enorme Differenzen, teils bis zu 40 Prozent.
"Die Kosten laufen davon. Dass es keine Inflation gibt, diese Aussage ist längst im Bereich der Märchen und Sagen", sagte Rast.
Eine klare Forderung
Viele Firmen sind derzeit schlicht auch ausgebucht. Nur in manchen Gewerken scheint es noch größeres Interesse für Aufträge zu geben. Aber die Bürger wollen Wasser, das nicht abgekocht werden muss - und die Gemeinde ist verpflichtet, Wasser zur Verfügung zu stellen. So sieht das auch Rast. Für den baulichen Teil zur Sanierung des Hochbehälters in Letten empfahl das Ingenieurbüro das Angebot der HTS Frankenbau GmbH und Co.KG. Die Angebotssumme beträgt 419 235 Euro brutto.