Damit die Waldarbeit nicht im Krankenhaus endet

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Die Arbeit im Wald ist gefährlich. Das machte Peter Tretter von der Technikerschule in Lohr am Main bei der Jahresversammlung der Waldbesitzervereinigung (W...

Die Arbeit im Wald ist gefährlich. Das machte Peter Tretter von der Technikerschule in Lohr am Main bei der Jahresversammlung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kronach-Rothenkirchen deutlich. Der Forstrat aus dem Spessart wird immer wieder als Sachverständiger zu Waldunfällen gerufen.
Tretter gab den Waldbesitzern Hinweise, damit sie nach der Waldarbeit wieder gesund nach Hause kommen. Anhand von drei Unfällen, die der Forstrat aufnehmen musste, zeigte er auf, was schiefgelaufen war und warum die Motorsägenführer verunglückten. Besonders wies er darauf hin, sich vor der Waldarbeit über die Lage der Rettungstreffpunkte zu informieren, um bei einem Unfall die Retter schnell an den Ort des Geschehens zu lotsen. Tretter bat die Waldbesitzer, bei starkem Holz auf jeden Fall die Sicherheitsfälltechnik anzuwenden. Er führte eindringlich vor Augen, was passieren kann, wenn man sich eine der drei Todsünden bei einem "Hänger" zuschulden kommen lässt. Ein "Hänger" ist ein Baum, der beim Fällen nicht zu Boden fällt, sondern sich an einen Nachbarbaum anlehnt. Streng verboten ist es, den "Hänger" zu stückeln, einen anderen Baum durch Fällen drauf zu werfen, damit beide zu Boden gehen, oder gar den Baum, an dem der "Hänger" lehnt, umzusägen.
Geschäftsführer Tobias Wicklein berichtete über die Holzvermarktung und den Holzmarkt. Knapp 27 000 Festmeter Holz seien für 1,7 Millionen Euro vermarktet worden. 55 Prozent der Gesamtmenge seien an heimische Sägewerke gegangen. Mit 21 regionalen Forstunternehmern habe man zusammengearbeitet. Weil es 2016 immer wieder geregnet habe, sei wenig Käferholz angefallen. Im ersten Quartal 2017 sei der Holzpreis bei Fichte noch etwas angestiegen. Zum Thema Unfallverhütung finde heuer noch eine Infoveranstaltung statt.
Geschäftsführer Wolfgang Schirmer berichtete, über 80 000 Pflanzen seien ausgeliefert worden. Material für Einzelschutz im Wert von über 38 000 Euro habe man an die Mitglieder abgegeben. Die Pflanzenauslieferung im Herbst solle früher erfolgen. Bei 16 Veranstaltungen und Fahrten seien die verschiedensten Themen behandelt worden. Dabei werde man von den Mitarbeitern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt. Die WBV habe mit 28 Festmetern an der Wertholzsubmission in Himmelkron teilgenommen.
Mitglied Hermann Bayer forderte, man brauche mehr Wissen für die Laubholzbewirtschaftung. Die Wertschöpfung solle erhöht werden. Es gebe beim Laubholz zu viel Brennholz und zu wenig vermarktbares Holz. Vorsitzender Konrad verwies in diesem Zusammenhang auf Informationsfahrten, die auch in Laubholzgebiete geführt hätten. In den Nachbar-WBVs gebe es einen höheren Laubholzanteil. Man tue sich hart, Laubholz zu vermarkten, weil es im Frankenwald zu wenig davon gebe. fs