Die Kronacher CSU zog bei ihrer Mitgliederversammlung am Freitag im Kronacher Schützenhaus ein überaus positives Resümee des letzten Jahres. Für 50-jährige Mitgliedschaft in der Partei wurde Hans-Mart...
Die Kronacher CSU zog bei ihrer Mitgliederversammlung am Freitag im Kronacher Schützenhaus ein überaus positives Resümee des letzten Jahres. Für 50-jährige Mitgliedschaft in der Partei wurde Hans-Martin Dicker mit der CSU-Ehrennadel mit fünf Sternen ausgezeichnet. Für 25 Jahre wäre Jürgen Neumann geehrt worden, der aber nicht anwesend sein konnte.
Die Arbeit des letzten Jahres war, so Ortsvorsitzende Angela Hofmann in ihrem Tätigkeitsbericht, geprägt von den Kommunalwahlen. Zu einigen der rund 70 Wahlveranstaltungen konnte man auch Minister wie Hans Reichart, Kerstin Schreyer sowie Ministerpräsident Markus Söder begrüßen. "Der Einsatz hat sich voll und ganz gelohnt", zeigte sie sich allen Mitstreitern und Helfern gegenüber dankbar. Die Wahlerfolge böten eine vernünftige Grundlage, um Kronach weiter voranzubringen. Derzeit zählt der Ortsverband unverändert 133 Mitglieder, davon zwei Drittel Männer und ein Drittel Frauen. Die Hälfte ist unter 60 Jahre. Durchschnittlich halten die Mitglieder dem Verband 25 Jahre die Treue, was ein sehr gutes Zeichen sei.
Angela Hofmann gab auch einen Abriss über aktuelle Stadtratsthemen. "Wir wollen die anderen Parteien im Stadtrat mit einbinden", betonte sie im Hinblick auf viele wichtige Entscheidungen in den kommenden sechs Jahren. Diese sollten von möglichst vielen Schultern getragen werden.
Große Herausforderungen stellten der Neubau des Crana Mare dar, der Umbau des Bürgerspitals, die Überarbeitung des LGS-Geländes, der Aufbau des Hochschulstandorts Kronach mit Schaffung adäquaten Wohnraums, der Betrieb des Loewe-Geländes sowie vielfältige Infrastruktur-Aufgaben. Im Stadtrat habe man eine Prioritätenliste für Straßensanierungen erstellt mit derzeit zwischen zwei bis drei Millionen Euro. Mehr gebe aktuell der Haushalt nicht her. Sehr wichtig seien ihr die Aufrechterhaltung und der weitere Ausbau der Märkte auch in die Stadtteile. Hier laufen Gespräche mit Direktvermarktern.
Auch den Einzelhandel und die Gastronomie wolle man stärken. Unverzichtbar bei allen Bemühungen sei das Ehrenamt, wofür es neue Richtlinien geben werde.
JU-Fraktionsvorsitzender Markus Oesterlein freute sich in seinem Bericht aus dem Kreistag über ein "phänomenales" JU-Ergebnis. Aus dem Stand vier Kreisräte zu gewinnen, komme einem Glanzstück gleich. Dankbar zeigte er sich MdL Jürgen Baumgärtner gegenüber, der mit einem Schlag 8000 Quadratmeter Innenstadtfläche zwecks Wohnraum-Schaffung für die Studierenden des Lucas-Cranach-Campus gekauft habe. Ein großes Schwerpunktthema auf Kreisebene ist das seit 1. August laufende Mobilitätskonzept. Trotz des holprigen Starts werde sich daraus, darin zeigte er sich sicher, etwas Großartiges entwickeln. "Gebt dem Konzept eine Chance", appellierte er.
Geissler soll in Bundestag
Angela Hofmann machte auch einen Schwenk zur Bundestagswahl im Herbst 2021. Da sich der bisherige Abgeordnete nicht mehr zur Wahl stelle, habe man sich Gedanken über einen geeigneten Nachfolger gemacht. Man empfehle den CSU-Fraktionsvorsitzenden im Kronacher Stadtrat und Kreisrat Jonas Geissler, der sowohl aufgrund seiner politischen Erfahrung als auch seiner beruflichen Funktion im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr beste Voraussetzungen mitbringe. Die Empfehlung wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig bestätigt. Geissler dankte für das Vertrauen. "Die Herausforderungen sind riesig. Aber wir gehen sie mutig an", verdeutlichte er.
"Es wird höchste Zeit, dass mal ein Kronacher die Chance bekommt", bekundete Ehrenvorsitzender Heinz Hausmann. Dieser ging auf das Doppeljubiläum "75 Jahre CSU Bayern/75 Jahre Ortsverband Kronach" ein. Großen Anteil am Erfolg der CSU in Stadt und Landkreis Kronach habe vor allem auch Altbürgermeister Baptist Hempfling. Aufgrund seiner herausragenden Verdienste schlug er vor, nach ihm eine Straße oder Platz in Kronach zu benennen.
Des Weiteren kam die Frage auf, woher man die Wohnungen für die Studenten nehmen wolle. Laut Oesterlein baue der Freistaat Bayern für die Finanzhochschule ein Wohnheim; für den Campus werde Wohnraum durch viele Bausteine geschaffen, darunter auch seitens von Privatinvestoren oder beispielsweise auch der Sparkasse.
Darüber hinaus kaufe, ergänzte Jonas Geissler, der Campus leer stehende Häuser sowohl in der Kernstadt als auch in den Stadtteilen, um darin Wohnungen zu errichten. Der Campus übernehme die Vermietung; die Stadt die Ausfallbürgschaft. Nach 20 Jahren könne der Campus dies refinanzieren - eine klassische Win-Win-Situation. Im Spital könnten ebenfalls 20 bis 25 Wohnungen entstehen. Man werde aber auch um die Ausweisung neuer Baugebiete nicht herumkommen. hs