Laientheater „An der Lauter ist der Teufel los“, weil die Bürgermeisterin einen Hotelneubau einfädeln will. Das lässt sich die Dorfgemeinschaft aber nicht gefallen. Die Theatergruppe des TSV Unterlauter unterhält ihr Publikum köstlich.
Mit großem Erfolg feierte die Theatergruppe des TSV Unterlauter ihre Premiere des Stücks „An der Lauter ist der Teufel los“ (Originaltitel: Am Klammbach ist der Teufel los“). Vor ausverkauftem Haus brachten die elf Laienschauspieler eine humorvolle und temporeiche Geschichte auf die Bühne und sorgten für anhaltenden Applaus und beste Stimmung im Kultursaal des TSV.
„An der Lauter ist der Teufel los“ ist ein Stück, das durch seine lebendigen Charaktere, witzigen Situationen und herzhaften Humor überzeugt und dem Publikum einen vergnüglichen Abend voll Lachen und augenzwinkernder Gesellschaftskritik beschert. Im Zentrum steht Bürgermeisterin Heidi Stümmler, die gemeinsam mit ihrem gewitzten, aber hinterhältigen Gspusi Willi Kauz ein großes Bauprojekt durchsetzen will. Der gemütliche Dorfplatz soll verschwinden und einem Hotel einer großen Hotelkette weichen. Während die beiden ihre Pläne hinter verschlossenen Türen schmieden, ahnt die Dorfbevölkerung zunächst nichts von dem Vorhaben.
Schauspieler sind schlagfertig
Die Komödie lebt von schnellen Dialogen, spritzigen Pointen und der liebevollen Überzeichnung des dörflichen Alltags. Während die einen versuchen, Macht und Profit zu sichern, kämpfen andere um den Erhalt des vertrauten Dorflebens. Am Ende kommt alles natürlich ganz anders als geplant.
Ob schlitzohrig, naiv, temperamentvoll oder verschmitzt: Die Akteure verstanden es nicht nur, ihre Figuren glaubhaft darzustellen, sondern ihnen eine persönliche Note zu verleihen. Durch perfekte Pointen, charmante spontane Momente und sichtbar große Freude am Spiel füllten sie das Stück mit Leben und machten die Premiere zu einem echten Erlebnis.
Das dankbare Publikum quittierte seinen Spaß immer wieder mit Beifall auf offener Szene. Ein besonderes Kunststück glückte Karl-Dietrich (Carlo) Papenfuß, dem es gelungen war, ein Stück auszuwählen, das allen elf Mitgliedern der Theatergruppe genügend Raum bot.
Trotz großer Besetzung merkte man den Darstellern keinerlei Lampenfieber an. Und wenn der Text einmal kurz aussetzte, sprang Regisseurin und Souffleuse Sabine Scholz ein, oder der Aussetzer wurde mit einem ehrlichen „Jetzt fällt mir mein Text nicht ein“ kommentiert, was beim Publikum für schallendes Gelächter und spontanen Zwischenapplaus sorgte.
Dass die Schauspieler voll und ganz in ihren Figuren aufgingen, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass sie gelegentlich über ihre eigenen Sätze lachen mussten, sehr zur Freude der Zuschauer, die das herzliche, authentische Spiel dankbar annahmen.