Ballett „Aschenbrödel “mit einigen Coburger Anklängen

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Der gläserne Schuh spielt eine wichtige Rolle bei Aschenbrödel – auch im Ballett.
Der gläserne Schuh spielt eine wichtige Rolle bei Aschenbrödel – auch im Ballett.
KI-Illustration: Franka Nowak

Er verliert sein Herz und sie ihren Schuh – mit märchenhaften Folgen: Am Samstag, 29. November, 19.30 Uhr, feiert Johann Strauß’ einziges Ballett „ Aschenbrödel “ im Globe Coburg Premiere. Inspiriert von den Märchen von Charles Perrault und den Brüdern Grimm erzählt Ballettdirektor Mark McClain in seinem Handlungsballett die Geschichte einer jungen Frau, die trotz Erniedrigung und harter Arbeit niemals den Glauben an das Gute verliert – und schließlich ihr Glück findet.

Mit schwungvollen Walzern, lebhaften Quadrillen und mitreißenden Polkas entfaltet Strauß eine romantische Komödie voller Esprit, Charme und tänzerischer Energie. Sein einziges Ballett steht den berühmten Operetten des „Walzerkönigs“ in nichts nach. Das Philharmonische Orchester Landestheater Coburg sorgt unter der Leitung von Roland Fister für den unverwechselbaren Strauß-Klang. Das Publikum darf sich auf einen atmosphärischen Abend freuen – vom Waschkeller, in dem Aschenbrödel schuften muss, bis hin zum glanzvollen Ball, auf dem sie dem Prinzen begegnet. Und: Vor einigen Wochen hatte das Landestheater zu Wäschespenden für die Produktion aufgerufen – das eine oder andere Teil wird im Bühnenbild wiederzuerkennen sein.

„ Aschenbrödel “ ist nicht nur ein Ballett für Märchenliebhaber, sondern auch ein Stück Musikgeschichte. Die Entstehung des Werks ist eng mit der Wiener Musiktradition verknüpft: 1898 wählte eine Jury, der neben Johann Strauß selbst auch Gustav Mahler und Eduard Hanslick angehörten, das Libretto von Heinrich Kollmann aus. Strauß begann begeistert mit der Komposition, konnte sie jedoch vor seinem Tod 1899 nicht vollenden. Der erfahrene Ballettdirigent Josef Bayer führte die Arbeit fort – und 1901 wurde das Werk in Berlin uraufgeführt.

Zur Geschichte des Stücks gehört auch eine Coburger Episode: 2008 wurden dem damaligen Vorsitzenden der „Johann Strauss-Gesellschaft“, dem Coburger Cellisten Ralph Braun, Originalpartituren, darunter Skizzen zu „ Aschenbrödel “, von Johann Strauß’ Sohn angeboten. Er ließ sich Kopien schicken. Aufgrund von Brauns Nachforschungen griff irgendwann die Kriminalpolizei ein, die die Originale dann 2010 bei einem Kölner Auktionshaus beschlagnahmen konnte. Die Originale waren aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek entwendet worden – sie waren dort nicht inventarisiert. Seine Kopien stellte Braun 2016 für die erste Aschenbrödel-Aufführung des Landestheaters zur Verfügung. Diese Variante des Stücks wird bei der 2025er-Aufführung wieder gespielt.

Für die Premiere am Samstag und die weiteren Vorstellungen gibt es noch Restkarten an der Theaterkasse im Globe Coburg , an den bekannten Vorverkaufsstellen sowie online unter landestheater-coburg.de. red/sb