Die Theatergruppe und der VfR Schneckenlohe laden gemeinsam zu der turbulenten Komödie "Ach du fröhliche!" ein. Acht Darsteller legen sich dafür mächtig ins Zeug.
"Ach du fröhliche!" Schon der Titel lässt es ahnen, er tropft vor Ironie. Die Theatergruppe Schneckenlohe hat sich für ihre diesjährigen Aufführungen einen Schwank aus der Feder von Bernd Gombold ausgesucht. Alles dreht sich dabei um den "Herrn der Schöpfung, braat wie zehn Haubitzn," um einen Weihnachtsbaum, den es gar nicht geben dürfte, und um eine neugierige, besserwisserische Nachbarin in Form einer "Hinterhofpaparazza".
Ihr entgeht wirklich kein einziges Fitzelchen des Geschehens rund um ihren Aufmerksamkeitsradius. So wusste sie zum Beispiel, dass Anton "um fünf Uhr dreizehn im Gattn mit an Spatn hantiert hat." Mittendrin die vorweihnachtlich gestresste Mutter Rita, die weder die Gans noch das Gästezimmer vorbereitet hat. Hilfe könnte sie ja von ihrem Gatten Anton und ihrem Sohn Markus erhalten, doch die leiden noch unter den Nachwirkungen der Weihnachtsfeier des Sportvereins. Diese Nachwirkungen beinhalten leider nicht nur einen "dicken Kopf", sondern auch Erinnerungslücken, die sich als dramatisch herausstellen.
Ein Verkehrsunfall mit Fahrerflucht, ein im Garten verscharrtes Unfallopfer, eine Leiche im Keller und eine Schießerei im Wildpark sorgen für Angst und Schrecken aller Beteiligten. Ebenfalls mysteriös und geheimnisvoll: Wie kam die Weißtanne, Nachbar Theos ganzer Stolz, zu ihnen ins Haus? Sie muss um jeden Preis versteckt werden und statt dessen tritt ein kitschiger Plastikbaum an ihre Stelle. Schwager Karl-Otto mit seiner Ehefrau Agathe tragen mit ihren Schilderungen über den Einbruch in ihrem Juweliergeschäft letzte Nacht auch nicht gerade zur Entspannung der Situation bei. An die beiden fällt auch die Aufgabe, die Weihnachtsgans zu stopfen, was nur unter Einnahme von Alkohol zu bewerkstelligen ist. Das Chaos wird perfekt, als Mutter Rita endgültig mit dem Auszug droht. Sie hat es satt, immer für alles alleine sorgen zu müssen. Und sie hat es satt, kein anständiges Geschenk zu bekommen und keine Aufmerksamkeit.
Der Vorschlag von Sohn Markus, Weihnachten doch einfach zu verschieben, ist da nicht wirklich zielführend. Klar hatte man das Geschenk für die Mutter, wie jedes Jahr, aus dem Fokus verloren. "Da tuts auch a Gutschein. Den vergessen die Fraan eh wieder," so der notlösende Gedankengang von Vater und Sohn. Auf- und Erlösung bringt am Ende Sabine, die Freundin von Markus. Sie lässt allerdings vorher die Saufbrüder ordentlich zappeln. Mit acht Laiendarstellern im Alter von 24 bis 60 Jahren tritt die Theatertruppe in diesem Jahr an. Für den Erfolg des Stückes sorgten etwa 20 Probentermine, die schon Ende März begannen.