Buswendeplatz mit Blühwiese

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Zusammen mit dem Bund Naturschutz, dem Obst- und Gartenbauverein Weisendorf und engagierten Bürgern wurde auf dem Gelände der Buswendeanlage in Weisendorf eine Blühwiese angelegt. Anlass dafür war der abgelehnte kommunale Aktionsplan im Gemeinderat. Foto: Theresa Schiffl
Zusammen mit dem Bund Naturschutz, dem Obst- und Gartenbauverein Weisendorf und engagierten Bürgern wurde auf dem Gelände der Buswendeanlage in Weisendorf eine Blühwiese angelegt. Anlass dafür war der abgelehnte kommunale Aktionsplan im Gemeinderat.  Foto: Theresa Schiffl
Besonders viele insektenfreundliche Blumen sollen bald auf dem Geländer der Buswendeanlage wachsen. Foto: Richard Sänger
Besonders viele insektenfreundliche Blumen sollen bald auf dem Geländer der Buswendeanlage wachsen. Foto: Richard Sänger
 

Nachdem in Weisendorf ein von den Grünen geforderter kommunaler Aktionsplan gegen das Artensterben abgelehnt wurde, wird der Ortsverband nun zusammen mit dem Bund Naturschutz und dem Obst- und Gartenbauverein selbst aktiv.

theresa schiffl Seit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" scheint das Thema Artensterben noch präsenter in den Köpfen der Menschen zu sein. Und viele sehen großen Handlungsbedarf in Gemeinden und Städten.

So auch in Weisendorf, wo die Grünen Christiane Kolbet und Norbert Maier in der letzten Gemeinderatssitzung einen Antrag für einen Aktionsplan gegen das Artensterben stellten. Der wurde jedoch abgelehnt.

Viele Gründe für den Aktionsplan

In ihrem Antrag führen die beiden Gemeinderäte gleich einen Grund an, der für den kommunalen Aktionsplan spricht. Sie betonen, dass das Volksbegehren "Rettet die Bienen" deutlich zeige, dass den Weisendorfern das Thema wichtig sei. 21,06 Prozent sprachen sich für das Begehren aus.

Auch mögliche Lösungsansätze und Ziele beschreiben sie in ihrem Antrag: Kommunale Grünflächen könnten in Blühflächen umgewandelt werden, Pflanzpläne erstellt und Bürgeraktionen wie Pflegepatenschaft für Grünflächen seitens der Bürger angeregt werden.

Im Gemeinderat fand der Antrag jedoch nicht viel Zuspruch. Christiane Kolbet erzählt, dass ein Argument gewesen sei, "dass die Gemeinde Weisendorf bereits mehr als genug mache". Einige sprachen sogar davon, dass der Aktionsplan inhaltsleer oder gar "Ketzerei" sei.

Deshalb haben die beiden Gemeinderäte Kolbet und Maier zusammen mit dem Bund Naturschutz und dem Obst- und Gartenbauverein beschlossen, selbst aktiv zu werden.

Enttäuschung über Ablehnung

Christian Wosegien, Vorsitzender der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz (BN), meint: "Ich war schon etwas verärgert und enttäuscht über dieses Ergebnis."

Und am Donnerstag war es dann auch soweit: Bei der neuen Buswendeanlage in Weisendorf versammelten sich um 17 Uhr einige Naturfreunde, um bei der Bepflanzung der Fläche um die Bushaltestelle zu helfen.

Auf den 1000 Quadratmetern wird eine spezielle Samenmischung für eine "blühende Landschaft" angepflanzt. Diese soll besonders bienen- und insektenfreundlich sein. Die Idee für die Aktion kam von Josef Segschneider und fand nach dem abgelehnten Aktionsplan gleich sehr viel Anklag. "Wir wollten einfach aktiv werden und, dass sich etwas in diesem Bereich bewegt", sagt Wosegien. Die Blühwiesen seien eine Möglichkeit, mit wenig Aufwand etwas für die Artenvielfalt zu machen.

Nachdem die Fläche aufgelockert wurde, werden die Samen eingesät und danach wird die Fläche noch einmal mit einer Walze bearbeitet.

"Dann hoffen wir, dass die Witterung mitspielt und die Pflanzen noch etwas Regen abbekommen", erklärt Wosegien. Auch andere Gemeinden sollen so angeregt werden, ähnliche Projekte für den Erhalt der Artenvielfalt und die Umwelt zu starten, so Wosegien.