Bürger sollen mitreden

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In der Bürgerversammlung gab Bürgermeister Siegfried Decker bekannt, dass die Gemeinde Neuenmarkt das Grundstück Marino am Rathausplatz (im Hintergrund) erworben hat. Foto: Werner Reißaus
In der Bürgerversammlung gab Bürgermeister Siegfried Decker bekannt, dass die Gemeinde Neuenmarkt das Grundstück Marino am Rathausplatz (im Hintergrund) erworben hat.  Foto: Werner Reißaus

Die Gemeinde Neuenmarkt hat das Grundstück Marino gekauft. Bürgermeister Siegfried Decker bat die Bevölkerung nun um Vorschläge für die Gestaltung des Areals.

Gerade einmal 20 Personen waren in den Gemeindesaal gekommen, um sich bei der Bürgerversammlung über die aktuelle Lage der Gemeinde Neuenmarkt zu informieren. Bürgermeister Siegfried Decker gab dabei auch bekannt, dass die Gemeinde das Grundstück Marino am Rathausplatz erworben hat. Er bat die Bürger, Nutzungs- und Gestaltungsvorschläge einzureichen. "Es gibt auch schon einige Ideen dafür", so der Bürgermeister.
Decker nannte es das Ziel der kommunalpolitisch Verantwortlichen, gute Lebensbedingungen für die Menschen zu schafffen, die hier wohnen und arbeiten.
Große Probleme wurden aus der Versammlung nicht vorgetragen. Die drei Anfragen von Michael Koch, Helmut Lutz und Karl Pöhlmann drehten sich um den Ausbau der Laubenstraße, den Radweg zwischen Schlömen und Himmelkron sowie die Sanierung von öffentlichen Feld- und Waldwegen.
Siegbert Reuther aus Bad Staffelstein nahm zur Breitbandversorgung Stellung. Über das Thema "Vom Müllkutscher zum Ressourcenretter und Energielieferanten" referierte Detlef Zenk vom Landratsamt. Er machte deutlich, dass sich der Landkreis Kulmbach erfolgreich bemüht, die Abfallentsorgung kostengünstig anzubieten und den Müll möglichst umweltschonend zu entsorgen.
"Wir sind in der Lage, unsere Aufgaben zu erfüllen und kraftvoll in die Zukunft zu investieren", betonte Siegfried Decker. "Wir brauchen keine Stabilisierungshilfen vom Freistaat Bayern, darauf bin ich stolz."
Der Bürgermeister beschäftigte sich dann mit den Brennpunkten der Neuenmarkter Kommunalpolitik. Er nannte hier den Neubau einer Werkstatt für Behinderte mit angegliederter Förderstätte im Gewerbegebiet "Wirsberger Straße" durch die Diakonie Neuendettelsau.


Leerstände im Auge

Daneben habe die Gemeinde die Liegenschaft der ehemaligen Firma Metzeler Gimetall in Hegnabrunn für das Förderprogramm "Leerstand Nordostbayern" angemeldet. Decker sprach hier von einer "Industriebrache, die das Ortsbild stört und die Wohnungsqualität der angrenzenden Siedlung beeinträchtigt". Die Abbruch- und Entsorgungskosten könnten mit 90 Prozent gefördert werden. Das Wohnhaus mit Büroräumen wäre sanierbar und für Mietwohnungen geeignet.
Auf der freien Fläche könnte sich der Gemeinderat eine bauliche Nutzung für Wohn- und Gewerbeflächen vorstellen - mit Kinderspielplatz und viel Grün. Derzeit verhandele die Gemeinde mit dem Rechtsnachfolger der Firma Metzeler in England, um das Areal zu einem symbolischen Preis zu übereignen.


Bald barrierefrei?

Auch das Bahnhofsgebäude soll wieder zur Visitenkarte der Gemeinde werden. So soll das denkmalgeschützte Haus mit dem DDM-Zweckverband als Eigentümer renoviert werden. Geplant sind Sonderausstellungsräume für den Museumsbetrieb, Wohnungen und eine gastronomische Nutzung.
Seit Jahren bemüht sich die Gemeinde Decker zufolge auch um einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen. Dieser solle nunmehr über zwei Aufzüge und eine sanierte Unterführung erreicht werden. Als Beginn der Bauarbeiten sei das Jahr 2019 in Aussicht gestellt geworden.
Der Bürgermeister ging noch kurz auf die laufenden Baumaßnahmen ein und stellte dabei besonders die Erschließung des Baugebietes "Steigengasse" heraus: "Sie ist fast fertig. Die rege Nachfrage nach Bauplätzen zeigt, dass Neuenmarkt attraktiv für Häuslebauer ist. Das ist gut für das Bauhandwerk und für unsere Einwohnerbilanz."
Zum Thema Wasseruhren und Eichamt ließ der Bürgermeister verlauten, dass alle nicht geeichten Wasserzähler inzwischen gegen neue ausgetauscht wurden. Für alle Zähler mit Ablauf der Eichfrist sei eine amtliche Befundprüfung durchgeführt worden, die Verbrauchsgebühren seien inzwischen alle abgerechnet. "Die Gemeindewerke haben bei der Aufarbeitung des Vorfalls eng mit dem Bayerischen Landesamt für Maß und Gewicht kooperiert. Zur Abschätzung der eingesparten Austauschkosten musste das Eichamt eine Verfallsanordnung erlassen. Diesen Verfallsbescheid haben die Gemeindewerke bezahlt. Die gegen einzelne Betroffene gerichteten Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingestellt."