Höchstadt — Der Namensgeber der Ritter-von-Spix-Schule in Höchstadt wäre sicher beeindruckt gewesen, hätte er das Konzert noch miterleben dürfen, das durch ...
Höchstadt — Der Namensgeber der Ritter-von-Spix-Schule in Höchstadt wäre sicher beeindruckt gewesen, hätte er das Konzert noch miterleben dürfen, das durch seine Verbindung nach Brasilien zustande kam.
Johann Baptist Ritter von Spix brachte von seiner Forschungsexpedition, die vor genau 200 Jahren begann, nämlich nicht nur mehrere tausend Tiere und Pflanzen mit, sondern auch typisch südamerikanische Instrumente.
Hemhofener knüpft Kontakt
Die Erinnerung an den bekannten Naturwissenschaftler und dessen Expedition möchte nicht nur der Rektor der Ritter-von-Spix-Schule, Michael Ulbrich, aufrechterhalten. Auch für den Hemhofener Christian Stemmler, dessen Sohn in Brasilien lebt, ist die Verbindung zwischen den beiden Ländern eine Herzensangelegenheit. Durch sein Engagement kam es, dass sich eine Gruppe von jungen Musikstudenten aus Brasilien auf den Weg nach Deutschland machen konnte.
Die zwölf Musiker besuchen in der Stadt São João del Rei, die 300 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro liegt, die Universität oder das Musikonservatorium. Begleitet wurden sie auf ihrer Reise von Lucio Barreto, der in São João del Rei das "Spix & Martius Institut" leitet.
Martius, ein aus Erlangen stammender Naturforscher, der musisch ebenfalls sehr interessiert war, folgte Spix auf seiner Brasilien-Expedition. In der Ritter-von-Spix-Schule gewährten die Musikstudenten am Freitagabend den Höchstadtern einen Einblick in moderne und traditionelle Elemente der brasilianischen Volksmusik. Da erst seit zwei Wochen endgültig klar war, dass die Reise stattfinden kann, war Improvisation angesagt. Das büßte jedoch keinen Moment die Professionalität ein, die die Musiker an den Tag legten.
Mit Akkustikgitarren, Flöten, Saxophon, Schlagzeug und einem "Pandeiro", das in etwa dem deutschen Tamburin entspricht, begeisterten die jungen Menschen ihr Publikum ab dem ersten Stück.Die Gitarristen Juliano und Eduardo stimmten die Besucher mit einem harmonischen Duo auf den Abend ein.
Bei völliger Konzentration und gleichzeitig bewundernswerter Leidenschaft und Leichtigkeit bedienten sie sich der vollen Bandbreite an Tönen. Dabei durften die Gitarren auch gerne mal als Trommel herhalten.
Anschließend bekamen die beiden Studenten Gesellschaft und überzeugten als Quartett unter anderem mit dem fröhlichen Stück "Gaucho", zu dem in ihrer Heimat ausgelassener Tango getanzt wird.
Mit einem tosenden Beifall forderte das begeisterte Publikum eine Zugabe und durfte sich erneut in die vielfältige Welt der brasilianischen Musik entführen lassen.