Bildung heißt fürs Leben lernen

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Motorrad fahren in der fränkischen Heimat ist eine Leidenschaft von Uwe Metzner. Deshalb schlug er als Treffpunkt Teuchatz vor. Foto: Ronald Rinklef.
Motorrad fahren in der fränkischen Heimat ist eine Leidenschaft von Uwe Metzner. Deshalb schlug er als Treffpunkt Teuchatz vor. Foto: Ronald Rinklef.
 

Der Stegauracher Uwe Metzner (SPD) will im Stimmkreis Bamberg-Land mit Sachthemen für ein Landtagsmandat punkten. Bildung bedeutet für ihn auch die Vermittlung von Alltagswissen.

In die Zeitung hat er es schon im Alter von einem Tag geschafft: als einer der Erstgeborenen des Jahres 1968. Danach war der Drang von Uwe Metzner, in die Öffentlichkeit zu treten, erst mal nicht so groß. Der Stegauracher absolvierte eine Ausbildung zum Textilmaschinenführer, danach ging's zur Bundeswehr und anschließend sattelte er zum Vermessungstechniker um. Eine klassische Arbeiterlaufbahn, weshalb Metzner nach eigenem Bekunden schon immer SPDler war, zumindest als Wähler.

Heute arbeitet der leidenschaftliche Motorradfahrer, dreifache Familienvater und Häuslebauer in seiner Heimatgemeinde, bei einer renommierten Firma in Bamberg - und er ist seit 2013 Bezirksrat. Jetzt strebt er die nächste politische Ebene an und will für die Sozialdemokraten das Landtagsmandat im Stimmkreis Bamberg-Land erringen. Wie kam es dazu?

Als Clubberer, also Fan des 1. FC Nürnberg, las er in einem der einschlägigen Foren von der Idee, eine Partei für Franken zu gründen. Das Interesse daran machte ihn schließlich zum Mitbegründer der Partei, für die er überraschend vor fünf Jahren genügend Stimmen sammelte, um in das - kaum bekannte und oft unterschätzte - Gremium Bezirkstag einzuziehen. Uwe Metzners Liebe zur neuen Partei erlosch recht bald, als diese mit Satzungsänderungen seiner Meinung nach demokratische Grundsätze aushebelte. Also besann er sich auf seine politischen Wurzeln. 2016 wurde er Mitglied der SPD, mit deren Vertretern im Bezirkstag er gute Erfahrungen machte. "Ich habe oft mit der SPD-Fraktion zusammengearbeitet und dabei viel über Politik gelernt", beschreibt Metzner seine politische Lehrzeit in Bayreuth.

In diesem Jahr nominierten ihn die Sozialdemokraten dann zum Landtagskandidaten. "Ich bin da reingestolpert", beschreibst Metzner diese Kandidatur ebenso ehrlich, wie die für die Franken-Partei vor fünf Jahren. Aber es ist ihm ernst damit. Angesichts der Erosion bei der CSU sieht er auch das Direktmandat für Bamberg-Land nicht mehr automatisch bei den Schwarzen.

Im Landtag will sich Metzner dafür einsetzen, dass Sachthemen, die die tägliche Lebenswelt der Bürger betreffen, mehr Aufmerksamkeit finden. So etwa bei der Bildung, wobei es ihm nicht einfach um mehr Geld für Schulen oder Universitäten geht, sondern um Inhalte. Zum Beispiel sieht er ein Defizit bei jungen Erwachsenen, was das Wissen über Lebensmittel und gesunde Produkte betrifft. Es fehlten aber oft auch Fachkompetenzen im Umgang mit Geld. "Es geht um das Wissen, was Geld wert ist. Wie kann ich es anlegen? Welche Versicherungen brauche ich und welche nicht? Wie sieht eine Privatinsolvenz aus?"

Mehr investiert werden müsse in die Infrastruktur: Schulen, Schwimmbäder, ÖPNV und flächendeckendes schnelles Internet. Natürlich müsse die ärztliche Versorgung in der Fläche gesichert werden. Ähnlich bodenständig und verwurzelt in der Region sieht Metzner das Thema Sicherheit. So solle die Polizei mehr Präsenz auf dem Land zeigen. Hier brauche es mehr Anlaufstellen für die Bürger.

Verwurzelt in der Region liegt Uwe Metzner auch der Steigerwald am Herzen. "Wir brauchen eine ehrliche Studie als Diskussionsgrundlage", fordert er. Nur so könne man die Menschen wieder zusammenbringen.

Und wie erreicht der Kandidat Metzner die Menschen? "Ich gehe viel in die Ortschaften, in die Vereine, auf Märkte und zu Festen." Seit seine Plakate hingen, sei die Zahle derer, die ihn dort erkennen und ansprechen, deutlich gestiegen. Der 50-Jährige ist nun also doch noch ein öffentlicher Mensch geworden.