Bilder eines vergessenen Dramas

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Bilder der Zerstörung in einem vergessenen Krieg mitten in Europa. Foto: Till Mayer
Bilder der Zerstörung in einem vergessenen Krieg mitten in Europa. Foto: Till Mayer

Der Bamberger (Foto-)Journalist und Filmemacher Till Mayer berichtet regelmäßig über den Krieg in der Ukraine und seine Folgen. Sein Buch und zwei Filme werden im Odeon-Kino vorgestellt. Das Rote Kreuz bittet um Spenden.

Der Krieg im Osten der Ukraine findet in den Medien kaum noch statt. 13 000 Menschenleben hat er schon gefordert. Die Aufnahme von Verhandlungen geben zaghaft Hoffnung, doch im Donbas wird weiter gekämpft und gestorben. Das ganze Land ist von den Folgen des bewaffneten Konflikts betroffen. Daran erinnert am kommenden Mittwoch im Odeon-Kino ein Foto- und Filmabend des Roten Kreuzes mit dem Bamberger (Foto-)Journalisten und Filmemacher Till Mayer. Aus dem osteuropäischen Land berichtet der Bamberger seit 2007 regelmäßig für Spiegel-Online und auch für unsere Redaktion.

Aus einer ersten Reise im Jahr 2017 an die Frontline in der Ostukraine wurde nun ein Langzeitprojekt. Regelmäßig reist der (Foto-)Journalist in das Kampfgebiet. Er dokumentiert den Alltag der Soldaten und Zivilisten in und längs der Schützengräben mit seiner Kamera. Ein gutes Dutzend Recherche-Reisen unternahm er für das Projekt. Mit seinem ukrainischen Kollegen Oles Kromplias ist er dabei oft tagelang in der ersten Linie. Die Ergebnisse sind in seinem Bild- und Reportagenband zu sehen, der jüngst erschienen ist: "Donbas - Europas vergessener Krieg" (Erich-Weiß-Verlag, Bamberg).

Im Rahmen eines Ukraine-Abends findet eine Buchvorstellung mit einem Bildvortrag des Autors am 18. Dezember, 19 Uhr, im Odeon statt. Weiter werden die beiden Kurzdokumentation "Für ein Lächeln" und "Winter in Lviv" gezeigt, bei denen Till Mayer mit Pirmin Styrnol Regie führte. Auch hier ist der Konflikt im Osten der Ukraine Thema.

Vier Frauenschicksale

"Für ein Lächeln" zeigt die Arbeit von Clowns mit kriegstraumatisierten Kindern aus dem Donbas. Der Zuschauer begibt sich mit den Kindern auf die Suche nach dem "Land des Glücks". Dabei helfen ihnen Clowns auf berührende Weise.

Vier Frauenschicksale erzählen in "Winter in Lviv" von den Folgen des Kriegs im Osten der Ukraine für das ganze Land. Da ist die Mutter, die ihren Sohn an der Front verloren hat. Oder die verarmte Rentnerin, die den Krieg und seine Schrecken als Kind erlebt hat. Jetzt muss sie im Winter ihres Lebens im Schneegestöber Altpapier sammeln, um zu überleben. Sie macht sich Sorgen um die Zukunft der Jungen, weil im Osten des Landes wieder gekämpft wird. Eine fast hundertjährige KZ-Überlebende mahnt zu Frieden. "Winter in Lviv" erhielt drei Preise, "Für ein Lächeln" ist derzeit weltweit auf Filmfestivals zu sehen. Till Mayer wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Der Abend im Odeon ist eine Veranstaltung des BRK-Kreisverbands Bamberg in Kooperation mit dem Odeon. Der Eintritt ist frei. Spenden werden erbeten für Projekte des Roten Kreuzes in der Ukraine. red