Der Waischenfelder Seelsorger Rajesh Lugun ist mit seinem Orden und dem Bistum im Gespräch über seine Zukunft.
Der Pfarradministrator der Pfarreien Waischenfeld, Nankendorf und Hochstahl, Pater Rajesh Lugun, kann seinen Dienst als Seelsorger im Moment nicht mehr ausüben. Wie es weitergeht ist noch völlig offen.
Dass sich Lugun aus seinen Ämtern zurückgezogen hat, bestätigte die Pressesprecherin des erzbischöflichen Ordinariats Bamberg, Maike Wirth, auf Anfrage unserer Zeitung. Grund sei, dass er eine Beziehung zu einer Frau eingegangen ist.
Eine Erklärung von Pater Lugun, die er "an seine lieben Pfarrangehörigen" gerichtet hat, wurde den Gläubigen während der Gottesdienste verlesen. Wie der aus Indien stammende und äußerst beliebte Pfarrer mitteilt, war er in den letzten Wochen traurig und bedrückt; seelisch und psychisch ging es ihm sehr schlecht.
Starker Leidensdruck
Momentan befinde er sich deshalb auch in stationärer Behandlung. Weiter teilt Lugun mit, dass er "leider menschlich schwach wurde und eine Beziehung mit einer Frau eingegangen ist". Das habe große Auswirkungen auf seine Berufung und habe ihn in eine seelische Krise gestürzt. Deshalb sehe er sich nicht mehr in der Lage, seinen Dienst als Seelsorger, den er immer mit Freude versehen habe, weiter auszuüben.
Mit den Verantwortlichen des Erzbistums und seines Ordens sei er in Kontakt, um die weiteren Schritte zu klären. Die Gläubigen seiner drei Pfarreien bittet er um Verzeihung, dass "er ihr Vertrauen verletzt und sie enttäuscht habe". Gleichzeitig dankt er seinen Pfarrkindern für alles Gute, was sie für ihn getan haben. "Ich bleibe immer im Gebet mit Ihnen verbunden", schließt er seine Erklärung.
Mehr Informationen gebe es dazu aktuell nicht, teilt die Pressesprecherin des Erzbistums mit. Wirth bestätigt, dass Ordens- und Bistumsleitung im Gespräch seien, alle anderen Aussagen wären derzeit reine Spekulation.
Die Vertretungsfrage sei bereits geregelt worden, da für Januar 2020 bereits die Urlaubsvertretung für Pater Lugun eingeplant war. So könnten die ersten Wochen überbrückt werden, bis eine dauerhafte Lösung gefunden sei. "Alles Weitere wird sich ergeben", erklärt Wirth.