Brauchtumspflege Die Gruppe "Boxgalopp" unterhielt die Besucher in Fetzelhofen prächtig. Der Frühschoppen markierte den Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, mit denen sich der Heimatverein Höchstadt präsentierte.
von unserer Mitarbeiterin
Mona Lisa Eigenfeld
Fetzelhofen — Einen ganzen Tag lang Heimat erleben: Das hatte sich der Höchstadter Heimat- und Verschönerungsverein am Sonntag zum Ziel gesetzt. "Das Ganze ist ein Experiment, um Volkskunde aufs Land zu bringen", erklärt Vorsitzender Georg Römer, der im Verein für Volksmusik und Brauchtum zuständig ist. Gleichzeitig habe man so der Höchstadter Bevölkerung die Möglichkeit bieten wollen, die zahlreichen umliegenden Dörfer besser kennenzulernen.
Los ging es bereits am Vormittag im Lonnerstadter Ortsteil Fetzelhofen. Bei einem gemütlichen Frühschoppen herrschte ausgelassene Stimmung.
Mit dem Nostalgiebus wurden die Besucher auf das Anwesen von Gastwirt und Vereinsmitglied Hermann Popp gebracht, der für diese Veranstaltung seine große Scheune zur Verfügung gestellt hatte.
Für die musikalische Begleitung des Frühschoppens hatte man hochkarätige Gäste gewinnen können. Die Gruppe "Boxgalopp" ist schließlich bereits aus Funk und Fernsehen bekannt. Sie hat sich eigenen Angaben zufolge dem wilden, frechen und ungestümen Musizieren verschrieben.
Bei ihren Auftritten greifen die Musiker aus Nürnberg, Fürth und Bamberg Melodien aus Franken und anderen Regionen der Welt auf, mischen sie im großen "Volxmusik"-Topf und zaubern daraus Stücke zum Tanzen und Mitsingen. In Fetzelhofen standen sie zu dritt unter anderem mit Akkordeon, Tuba, Klarinette und Ukulele auf der Bühne.
Der Heimatverein Höchstadt und Umgebung besteht seit dem Jahr 1885 und zählt heute etwa 250 Mitglieder.
Einen speziellen Heimattag hatte man aber erstmalig auf die Beine gestellt. Neben dem Frühschoppen standen an diesem Tag auch noch ein Harfenkonzert im Schlossgewölbe sowie Vorträge und Führungen durch das Heimatmuseum auf dem Programm.
"Das ist die ideale Gelegenheit, um unsere Bandbreite an verschiedenen Abteilungen vorzustellen", findet Georg Römer. Schließlich sei man nicht nur im Bereich der Heimatkunde aktiv, sondern verfüge unter anderem auch über eine Volkstanz- und eine Theatergruppe sowie Musiker und Archäologen. "Alles bringen wir an einem Tag aber nicht unter", berichtet Römer. Eine Archäologie-Ausstellung werde deshalb bereits separat geplant.
Bunter Abend wurde abgesagt Der groß angekündigte bunte Abend in der Kulturfabrik musste mangels Interesse kurzfristig abgesagt werden.
"Das war vielleicht einfach ein bisschen zu viel", gestand Römer. Der erste Heimattag sollte lediglich als eine Art Probelauf dienen. Römer und sein Team könnten sich nämlich durchaus vorstellen, diese Veranstaltungsreihe zu etablieren. "Dann aber immer wieder in anderen Dörfern der Umgebung", verspricht der Vorsitzende.